Die beste Zeit..

Die Idee zu diesem Post kam mir nach einem Konzert mit Simone, ich musste an Chicca und Moritz denken, an die Zeit und die Vertrautheit mit alten Hunden. Lotte war daheim geblieben und eigentlich ist es viel zu spät, um noch zu posten, aber das Thema lässt mich nicht schlafen.
Wann ist eigentlich die beste Zeit im Leben eines Hundes? Nicht von der Hundeseite aus gesehen, sondern von der menschlichen.

Vielleicht ist es die Welpenzeit, eine neue Ära beginnt. Man holt die Kleinen ins Haus und alle Menschen um einen herum finden den Hund knuddelig und süss. Die Zwerge schlafen auf dem eigenen Bauch, sie spielen so niedlich und erst die Gesichter. Lotte war so knuddelig und so schmusig, anhänglich, lieb. Andereseits bestand sie aus wahnsinnig viel Wasser und Winter ist echt keine coole Zeit um eine längere Zeit in Shorts vor der Tür zustehen und leise "pieseln" vor sich hin zu sagen und zu hoffen, dass am Ende die Beine noch dran sind. Meine und die der Kleinen. Bei uns in der Wohnung nahm der Teppich für eine Zeit einen unsäglichen Geruch an (der sich mittlerweile dankenswerter Weise wieder verflüchtigt hat). Draussen pieseln bei Schnee, Eis und -15 Grad Kälte ist einfach echt kein grosser Spass. Welpenbesitzer haben es im Sommer da bedeutend einfacher. Aber ganz ehrlich, diese Phase ist so schnell vorbei und mit so viel Schlafmangel und Selbstzweifeln und Sorgen besetzt, das sie zwar schön, aber unglaublich anstrengend für Mensch und Hund ist. Und die nähere Umwelt, Simone kann ein Lied davon singen, meine Familie auch. Ohne Lotte? Ohne mich.

Kein Hundebesitzer würde retrospektiv behaupten, dass die Teeniezeit die schönste Zeit mit dem Hund ist. Auf einmal ist das Hirn auf Durchzug gestellt, die Teenies haben auch sonst einige neue Flausen im Kopf, die man noch gar nicht so kannte. Aber ich finde die Teeniezeit trotzdem auch etwas besonderes, Lotte lässt sich allein durch Lob und Anerkennung sehr gut loben und erziehen, Leckerchen sind derzeit eher Mangelware. Bindung stellt man besser durch Loben und gemeinsames Spiel her. Gestern Abend haben wir spontan noch eine Stunde im Haus miteinander gespielt und spielerisch gelernt Pfote zu geben, meine Kleine fand das total genial. Was nicht heissen will, dass draussen immer alles glatt läuft. Aber ich versuche Lob in den Vordergrund zu stellen und sie nicht allzu sehr zu tadeln (obwohl ich sie zwischendurch auf den Mond schiessen könnte, um aber ehrlicherweise in 10 Minuten hinterherzufliegen). Gerade ist Wälzen wieder sehr in Mode, Hundeparfum entspricht aber nicht unserer Definition von gutem Geruch. Ein Nein wird nur widerwillig bis "uups, schon passiert, jetzt ist auch schon egal" zur Kenntnis genommen. Endet meist in einer Dusche mit Shampoo, das meinem Geruchsempfinden schmeichelt.

Die Twen Zeit ist eine markante Abwechslung zur Teenie Zeit, man wird reif, erwachsen, stark und besinnt sich auf die eigenen Stärken. Die Rüden bleiben zwar rüpeliger, aber sind keine testosterongesteuerten Deppen mehr. Die Bindung wird wieder stärker und wächst mit jedem Jahr. Die Hunde könne sportlich so richtig durchstarten, die Knochen und das Hirn sind fertig, die Jobs sind verteilt. Der Hund weiss so langsam, wer was sagt und wer was darf. Super Zeit, man kann so richtig angeben mit einem gut erzogenen Hund, die anderen können jetzt nochmal alles lernen. In der Teeniezeit besinnt man sich besser auf Altbekanntes und gibt keine grossartigen Neuigkeiten dazu, sondern versucht das Gelernte wieder abrufbar zu machen. WOW, vielleicht ist das die beste Phase?

Danach nehmen die sportlichen Leistungen ab, aber man schwebt mit jede Jahr ein bisschen mehr auf der selben Wellenlänge. Am Ende, wenn es am schwersten wird, den Hund wieder herzugeben kann man ihn lesen wie ein Buch. Mo war in den letzten drei Jahren ein offenes Buch für mich. Ich kannte jede Seite, ich wusste jede Wort, jede Unzulänglichkeit. So ähnlich ist es bei allen alten Hunden. Sie orientieren sich wieder extrem an ihrer Bezugsperson, sie werden anhänglich, schlafen viel, kuscheln viel. Sie suchen Anlehnung, sind weniger erfreut an Überraschungen und neuen Dingen. Alte Hunde sind ein bisschen wie alte Menschen, sie motzen manchmal mit den Jungen und möchten eigentlich nichts lieber, als auch wieder mitspielen können.
Als Mensch sieht man mit jedem Jahr die körperlichen Unzulänglichkeiten, die steifen Gelenke, die immer schlechteren Augen, man bemerkt das schlechtere Hörvermögen. Kein Hundebesitzer mag sich das eingestehen, aber jeder bemerkt die Anfänge und hofft doch, dass es noch nicht so weit sein möge. Schliesslich hat man sich gerade so sehr an diese Begleiter gewöhnt, das Leben darauf eingerichtet. Wie ein altes Ehepaar lebt man miteinander, man kennt sich, kennt Schwächen und Stärken des anderen.

Eines ist aber in allen Phasen klar, ein Hund gehört nie einer Person, vielleicht kurzfristig, in einer Lebensphase. Aber es gibt immer noch eine zweite Person, die sehr wichtig für den Hund ist. Bei Lotte ist das so klar Simone, die beiden haben sich einfach gern und Lotte vertraut uns beiden. Simone ist genauso Lotte Bezugsperson, wie ich das bin. Die beiden führen ein Eigenleben in das ich nicht hereinschauen kann und auch nicht will. Es gehört einfach ihnen. Moritz war in den letzen Jahren auch Raetos Hund, ich habe meinen Freund nie weinen sehen, aber an dem Tag, als dieser Hund starb gingen sogar bei meinem Freund, der sonst beherrscht ist bis ins Mark alle Schleusen auf. Die beiden waren viel gemeinsam spazieren und ich habe es Raeto zu verdanken, dass Moritz bis zu seinem letzten Atemzug über eine Stunde laufen konnte.
Moritz war auch immer Papas Hund, die beiden hatten auch ein Eigenleben. Das Bild der beiden, schlafend vor dem Fernseher werde ich wohl nie vergessen. Moritz war anfangs auch nicht wirklich mein, sondern eher Mamas Hund, den sie mir zu treuen Händen überlassen hat.
Das wunderbare an allen Zeiten ist aber immer, dass ein Hund jeder Person, die fest in seinem Leben verankert sind das Gefühl gibt, dass sie ganz besonders ist. Jeder sieht eine Seite, die ein anderer nicht sieht. Jeder hat sein Geheimnis mit seinem Hund in jedem Lebensabschnitt.

Deshalb ist jedes Jahr, jeder Tag etwas besonderes. Jeder bringt etwas neues :-) Die beste Zeit ist immer jetzt, jede Zeit sollte man im Herzen behalten, denn jede Zeit ist zu schnell vorbeit.

Zünde alle Feuer.
Plauder auf mich ein.
Geh so weit du kannst
und wenn das Ende kommt.
Zeig mir dass ich da bin.
Schrei so laut du kannst.
Leg deine Hand auf mein Herz!

Ich weiß nicht,

wie weit es ist.
Wohin du gehst.
Auf wen du stehst.
Ich fliege nicht.
Ich liebe dich 1 2 3!


(Philipp Poisel, Zünde alle Feuer)


Menschen tun wunderliche Dinge

Wenn man in unserer Welt lebt, dann muss man sich zwangsweise fragen, wie unsere Hunde diese Welt sehen. Lotte ist nicht besonders gross, also sieht sie vermutlich eher die unteren Teile der Welt. Wie erklären sich Hunde unsere Welt? Wie erklären sie sich Autos, Strassenbahnen, Busse, Velos, Mofas? Mofas und alle übrigen Artverwandten findet Lotte übrigens nervtötend. Ich vermute es liegt an der Frequenz des Motors, die ihr furchtbar in den Ohren dröhnt. Die Tram hingegen findet sie so spannend, dass sie vermutlich davor laufen würde. Wahrscheinlich, weil wir viel Tram gefahren sind. Dabei hat Lotte gelernt, dass ich offenbar eine Zeitmaschine bedienen kann. Wir steigen ein, es dauert eine kleine Weile, steigen aus und sind an einem anderen Ort. Sounds like living in the future. Der Zwerg sieht ja auch nicht, dass es sich draussen bewegt. Den grössten Irrsinn findet sie aber vermutlich, wenn wir an einem anderen Ort, zu dem wir mirabulös hingekommen sind auch noch Menschen treffen, die sie kennt. Per Zufall?! Wie kann das sein...
Ein völlig perplexes Gesicht hatte Lotte drauf, als meine Mama, die sie nur aus Bielefeld, also einem völlig anderen Ort, kennt, in unserer Wohnung stand. Ganz kurz war es da, aber gut sichtbar. Danach denken sich Hunde wohl: Es ist halt so. Sie nehmen das Leben, wie es kommt.

Wie sonst würden sie sonst jemals wieder in ein Auto einsteigen? Würde mich jemand in ein ruckelndes, schaukelndes Teil verfrachten, dass mich an einen völlig anderen Ort bringt, ohne dass ich weiss, was um mich herum passiert (denn genau so geht es ja unseren Hunden im Kofferaum, Beifahrerraum, Hundebox...), ich würde nicht mehr einsteigen. Lotte fand nur ihre erste Autofahrt richtig doof. Da wurde lamentiert, was das Zeug hielt. Normalerweise wird man immer vor Mageninhalt wiedergebende Welpen gewarnt, die man möglichst schonend transportieren soll. Lotte war von Anfang an anders, das Gejaule war wirklich nicht zum Aushalten. Heute liebt sie Autofahren, Hunde sind nämlich, im Gegensatz zu uns völlig vertrauenswürdig. Wenn Lotte dabei ist, dann geht sie davon aus, dass etwas gutes passieren wird. Oder wenigstens etwas Fressbares dabei rausspringt. Deshalb ist es besonders verwerflich seinen Hund an der Autobahn zurückzulassen (mal abgesehen davon, dass man es sowieso nicht macht).

Wie immer schweife ich ab, Hunde lernen ja nicht nur unsere Vehikel kennen. Nein, auch unseren unerschöpflichen Vorrat an Futter, den wir nur in Kleinstmengen herausrücken. Wie schon im vorherigen Beitrag erwähnt würde Lotte sich viel mehr für Eiscreme und Schokolade als Hauptfutter erweichen können. Dummerweise rücke ich es einfach nicht raus, egal wie sehr sie mich anbettelt. Lerneffekt, Menschen kommen nicht nur wie durch ein Wunder an einen anderen Ort, nein, sie können auch Futter herstellen. Aber Lotte nimmt das gelassen hin.

Ein weiteres Wunderding müssen Zigaretten sein. Ich rauch selbst nicht, aber Simone sitzt hin und wieder in der Küche und qualmt eine. Lotte immer dabei. Sie liebt Zigarettenrauch und steht dafür sogar von ihrem Platz auf, wenn sie eigentlich hundemüde ist. Vielleicht ist das aber auch nur eine Randerscheinung, wer fand die Raucherecke nicht auch wesentlich interessanter als den Rest des Schulhofes. Eventuell habe ich nach der Pubertät wieder einen Nichtraucherhund. In den Opa Ferien war Lotte sogar so beleidigt, dass sie nicht mitrauchen durfte, dass sie in die Wohnung gepieselt hat. Ein Revoluzzermädchen halt.

Hunde müssen manchmal trotz ihrer guten Nase das unglaublich Gefühl haben, dass Menschen einfach magische Kräfte haben müssen. Wenn ich ehrlich sein soll, dann freue ich mich auch immer diebisch, wenn mir wieder ein solcher Geniestreich gelingt. Ein Beispiel dafür ist wiederum die Tram, sie kommt in regelmässigen Abständen und klingelt ab und zu vor unserem Haus. Diesen Ton findet Lotte mittlerweile völlig normal, aber eine zeitlang empfand sie ihn als unglaublich lästig. Irgendwann habe ich es genau getimt geschafft ein Tadel mit einer Glocke zu verbinden, das hat richtig Eindruck gemacht.

Das fieseste, was ich in meinem magischen Koffer aber habe sind für Lotte Elektrozäune. (Gegen jede Art von Elektrohalsband, Schocker oder was auch immer zur "Erziehung" eingesetzt werden könnte verwehre ich mich aber entschieden, niemals würde mir so etwas ins Haus kommen.) Aber sie sind eine wundersame Waffe gegen das Jagen von Kühen und Pferden auf einer Weide, sogar schon gegen das widerrechtliche Betreten der Weide. Einen ganz kurzen Augenblick war Lotte nämlich vor nicht allzu langer Zeit von der Idee angetan, der jungen Färse auf der Weide hinterherzujagen. Rückruf zwecklos, denn die Kuh rannte buckelnd über die Weide. Das kann ja nur eine Einladung sein. Wenige Augenblicke nach meinem zwecklosen Rufen tippte Lotte mit ihrem aufgestellten Schwanz den Elektrozaun an, der Blitz schlug ein. Lotte fuhr herum, wie von der Tarantel gestochen und kam mit eingezogenem Schwanz zu mir zurück. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen, manchmal ist Gott eben doch mit den Hundebesitzern.  Moritz lernte eine ähnliche Lektion auf eine schmerzhaftere Art, als Jungrüde hatte er die Angewohnheit wirklich alles anzupieseln. Als ich ihn von den Elektrozaun wegjagen wollte traf der Strahl genau den Zaun. Moritz hat danach nie mehr auf Zäune gepieselt. Lotte kläfft Kühe unterdessen nur noch schnell an, hochempört. Das ist mir reichlich egal und insgeheim muss ich immer grinsen, wenn ich das empörte Beaglegesicht sehe, weil sie nicht für Geld und gute Worte je wieder eine Kuhweise betreten würde.

Wenn Gott einen Hund misst, zieht er ein Band um das Herz, statt um den Kopf. - ERNST R. HAUSCHKA

Fernsehguck-, Schlafbeagle

Es ist nicht immer nur Partytime... Lotte liebt ein Nickerchen auf qualifizierten Beinen..

Der Beagle, ein Familienhund?

Es ist mir klar, dass ich mich mir mit diesem Blog eventuell keine Freunde machen werde. Es ist ein wenig augenfällig, dass der Beagle immer mehr Freunde gewinnt (was ich prinzipiell natürlich wunderbar finde). Aber ich finde, er wird ein bisschen zu sehr als Familienhund angepriesen.

Beagle sind Meutehunde, sie sind wenig agressiv, sie sind bunt wie eine Kuh und sie sind die besten Kumpels. Damit sind sie eigentlich perfekte Familienhunde.

Auf der anderen Seite sind sie frech, eigenständig, sie jagen, wenn ihnen langwilig ist, sie räumen auf, wenn sie zu lang allein sind, sie brauchen Beschäftigung und vorallem, sie brauchen einen Vorgesetzen, der den Ton angibt. Die anderen Vorgesetzten müssen sich daran halten. Der Hund darf nicht ins Bett, dann darf der Hund nie ins Bett. Das hört sich immer alles so locker flockig an. Aber es ist unglaublich schwer.

Nehmen wir mal meine über alles geliebte Familie. Da ein Teil gerade keinen Hund besitzt, wird Lotte dort besonders verwöhnt. Es ist nicht gerade einfach seiner eigenen Schwester auszureden, dass der kleine süsse Hund nicht die Reste vom Teller lecken soll, während er auf dem Schoss sitzt. Oder dem Vater zu verbieten, dass der Hund nicht die Eisreste aus der Schüssel lecken darf. Leider stosse ich immer wieder auf taube Ohren. Bei mir ist das noch so halbwegs in Ordnung, Lotte ist sonst wirklich gut erzogen, zu Hause würde sie so etwas nie dürfen, weil Simone vermutlich in manchen Dingen noch konsequenter ist als ich. Sie weiss also, dass sie bei der Restfamilie bestimmte Benefits geniesst, die sie zu Hause nie fordern würde. (Das, was oben beschrieben ist, passierte übrigens wirklich... Es ist wie bei Enkelkindern, sie haben sie nicht allzu oft und wenn sie da ist, dann wird sie hemmungslos und ohne Rücksicht auf meine Erziehung verwöhnt...)

Meine Familie mag in Hundedingen besonders ungezogen sein. Aber besonders in Familien mit kleineren Kinder könnte so ein Beagle ziemlich viele Schlupflöcher finden, der Vater, der gestresst abends nach Hause kommt und der einfach einen Kumpel braucht, der nicht auf ihn einredet und vielleicht ein bisschen spielt. Männer sehen spielen mit Hunden aber eher als raufen an und sagen dann halt auch nichts, wenn das Hundi dann doch mal in die Finger beisst. War ja nur einmal. Macht ja nichts, nicht schon wieder schimpfen und Stress. Aber der Hund hat eigentlich den ganzen Tag gelernt, dass er nicht in die Finger beissen darf.... Bei Papa darf er das halt. Der Hund ist nur schon bei dieser kleinen Sache völlig verwirrt.

Weiter geht es bei der Hundeschule, das ist schon anspruchsvoller. Wir bekommen jede Woche Hausaufgaben, ich ache sie natürlich geflissentlich jeden Tag mit Lotte. Oder so.... Natürlich machen wir es nicht jeden Tag, aber ich versuche es wenigstens. Ich versuche auch jeden Tag konsequent zu sein, was mir leidlich gut gelingt, deshalb hört die Maus ja auch so gut. Ich stelle mir jetzt Mami während der grossen Sommerferien vor. Die Kiddies sind den Tag lang zu Hause, Stress ist vorprogrammiert. Die Kids wollen ja schliesslich beschäftigt werden. Die Übungen mit dem Hund werden jeden Tag ein bisschen nachlässiger gemacht. Gerade Beagles, die Konsequenz nur dann glauben, wenn sie auch wirklich immer angewendet wird nehmen das früher oder später als guten Anlass es mit dem Rückruf nicht ganz so genau zu nehmen und zwitschern vergnügt eine Stunde durch den Wald ab. Am besten während der Leinenzwang Zeit. Das macht der Hund vielleicht dreimal und danach ist er erstmal für ziemlich lange Zeit an der Leine...Etwas, was in meinen Augen dem Beagle nicht entspricht. Lotte hasst die Zeit an der Leine im Wald jetzt schon, was ihr nicht verübeln kann und ich gehe im Augenblick zu so unmöglichen Zeiten wie 5.30 morgens raus, damit sie ihren Freilauf hat-ohne Sheriff im Wald. Sonst mit ultralanger Schleppleine, aber damit stehe ich bei uns im Wald allein auf weiter Flur. Die meisten Hunde fristen ihr Sommerdasein an einer Flexleine. Aber ich schweife ab. Mami kann man es doch nicht verübeln, sie hat ihre Kids zu Hause, eigentlich wollte der Vater den Hund und sie liess sich nur breitschlagen, weil Beagle richtig süss sind und einfach aussehen.

Worauf ich hinaus will. Wenn sich eine Familie für einen Beagle entscheidet ist es sicher sehr clever, wenn sie mindestens ein Familienmitglied schon gute Erfahrung mit Hunden hatte. Ausserdem sollten alle an einem Strang ziehen. Beagle sind süss, aber nicht einfach. Sie sind die besten Kumpel, aber um das zu sein müssen sie auch wissen, wie es geht. Ich wünsche jedem Kind, dass es mit einem Hund aufwachsen kann. Ich habe unsere Familienhunde über alles geliebt und ich finde nach wie vor, dass in jede Familie ein Hund gehört. Ich würde einfach bei bestimmten Rassen aufpassen. So ein grosser Schweizer Sennenhund ist zwar riesig, aber unglaublich freundlich, er passt auf, er ist knuddelig, auch ein riesen Kumpel. Ausserdem ist er zum Auspassen von Haus und Hof gemacht, was in einer Familie auch gut ankommt. Ich muss natürlich dieses Beispiel bringen, aber Lady würde viel eher zu einer jungen Familie passen. Auch hier gibt es Tücken, ein Hund, der bewacht, bewacht auch schnell mal die Kinder, oder sein Futter. Die Rangordnung muss klar sein. Aber Lady verlangt nicht wie Lotte nach "Kopfarbeit", sie macht es ganz gerne mit, guckt gerne zu. Aber eine Runde im Garten schlafen ist auch in Ordnung. Sie ist ein Ruhepol in der Familie, eine grosse, ruhige Hündin, die das Vertrauen der Menschen ganz schnell gewinnen kann, sie passt auf ihr Haus auf, liebt Streicheleinheiten. Sie hat sich ein bisschen selbst erzogen und hat auch ihre Menschen ein bisschen erzogen. Regeln nimmt sie an. Lady würde nie die Treppe hinaufgehen, um zu schauen, was oben ist. Sie durfte das nie, also akzeptiert sie das. Lotte hingegen rennt die Treppe hoch und klaut sich den Kleber aus dem Arbeitszimmer. Lotte geht auch in den Keller, Lady würde das nie tun.

Ich möchte nicht vor dem Beagle warnen, ich werde vermutlich nicht mehr umsteigen und immer einen an meiner Seite haben. Aber wenn ich Kinder habe, werde ich ganz sicher als Kinderhund noch einen grossen Schweizer mitlaufen haben. Die Ruhe, die von ihnen ausgeht ist einfach gut. Beagle sind einfach anders, sie sind auch Familienhunde, aber  man sollte es sich wirklich gut überlegen. Sind Zeit, Musse, Konsequenz, Wille und Mut für ein nächstes erstes Kind da? Beagle sind wie erste Kinder, vielleicht finde ich sie deshalb so cool, weil ich auch ein erstes Kind bin. Sie brauchen Aufmerksamkeit und eine extra Portion Beschäftigung. Sie machen Blödsinn, wenn Mami sich mit den anderen Kids beschäftigt. Oder braucht die Familie ein drittes Kind, was sich nebenher selbst erzieht und die Regeln des Hauses nur wenig austestet?
Dann wäre eine andere Rasse empfehlenswerter.

Ich will nicht prinzipiell abraten, aber mir kam die Idee zu diesem Eintrag als ich mit Lotte reiten war. Mir kam eine Frau mit Hund an der Leine entgegen, Lotte lief frei. Ich rief sie selbstverständlich zu mir, nahm sie an die linke SEite und liess sie abliegen. Neben Nic. Logisch. Dachte ich mir. Aber die Frau war baff erstaunt. "Endlich mal ein Beagle, der auch wirklich hört." Ich war ein bisschen verwirrt, da ich weiss, dass es einige Familien mit Beaglen dort oben gibt, die mir bis jetzt nicht grossartig negativ aufgefallen waren. Ich fragte nach und sie erzählte mir von eben jenen Familien, die zum teil offenbar doch ein wenig überfordert sind. Es gäbe nur wenige Beagle, die wirklich folgen würden. Naja, ich denke, dass sie übertreibt, oder ich hoffe es wenigstens. Bei uns im Hundesport gibt es zwei Beagle und beide hören perfekt. Aber eben, es hat mir inspiriert. Zumal im Augenblick einige Würfe verkauft werden und es immer wieder Menschen gibt, die schon nach kurzer oder auch nach längerer Zeit ihren Hund zurückgeben, weil sie überfordert sind.
Man sollte sich den ersten Familienhund nicht unbedingt nach Grösse oder Aussehen (oder beidem, Beagle sind einfach echt mega Knuddels)  aussuchen, sondern nach dem eventuellen Charakter. Bei einem Rassehund ist das einfacher zu bestimmen als bei einem Mischling. Natürlich kann es wie bei Lotte sein, dass der Hund von einigen Merkmalen abweicht. Beagle sollen offenbar verfressen sein, Lotte macht morgens 4 Runden um ihren Napf, Äpfel frisst sie gar nicht (Moritz hätte dafür Rumba getanzt), Leinbits (Pferdeleckerli) nur im Stall (vermutlich dann auch auch Fressneid), Magerquark ist auch ein bisschen iiih, aber mit was dring gehts, Paprika, never... Dafür gehen Dinge wie Schokolade, Eis, Süssigkeiten aller weiterer Couleur ganz gut. Darf sie aber nicht. Ok, manchmal gibts ein Stück Keks oder so und die Eisbecher durfte sie heute auslecken. (Jaja, ich bin eben auch nur ein Mensch... ) Fleisch findet sie super. Am liebsten Rinderfilet. Ist mir aber zu teuer, sorry Lotte.

Zum Thema Blödsinn, als ich heute anfing zu schreiben lag Lotte ganz gemütlich auf ihrem Platz unid schlief... Ich habe nicht aufgepasst, weil ich mit Schreiben beschäftigt war und was passiert? Die kleine Ziege zerbeisst das Kabel unseres Bügeleisens. Es waren vielleicht 10 Minuten und diese Kabelzerbeissgeschichte hatte ich innerlich schon lang ad acta gelegt. Wie dem auch sei, das erste Kind ruft. Es geht  zur Hundeschule. :-)

Ich habe des öfteren darüber nachgedacht, warum Hunde ein derart kurzes Leben haben, und bin zu dem Schluss gekommen, dass dies aus Mitleid mit der menschlichen Rasse geschieht; denn da wir bereits derart leiden, wenn wir einen Hund nach zehn oder zwölf Jahren verlieren, wie groß wäre der Schmerz, wenn sie doppelt so lange lebten?
(Walter Scott)

Alte Juchteln

So, die letzten paar Tage habe ich wirklich hart gearbeitet, habe es mehr oder weniger gut geschafft meinen Hund und mich und noch ein paar andere Dinge unter einen Hut zu kriegen. Es klappt. Natürlich, irgendwie geht es immer. Manchmal muss man sich verrenken und nach der Decke strecken. Es ist hart Freitag Abends nicht wegzugehen, weil man am nächsten Morgen um 5.20 aufstehen muss, weil man halt vor der 6.45 Schicht noch mit dem Hundi rausmuss. Aber es geht, immer. Und der Dank ist ein wunderbarer Sonnenaufgang, ein glücklicher Hund, ein konzentrierter und fitter Morgen und ein ausgeglichener Mensch. Auch wenn es manchmal wirklich heavy ist, ich würde nicht tauschen wollen.

Warum dieser Blog alte Juchteln heisst? Ein Grossteil meiner schweizerischen Leser wird diesen Ausdruck nicht kennen, es bezeichnet alte, keifende Frauen, die alles besser wissen. Immer wenn ich diese Art Frauen sehe, dann nehme ich mir zutiefst vor, nie so zu werden.
Einer solchen alten Juchtel bin ich gerade begegnet und sie hat mich so sauer gemacht, dass sie einen Blogeintrag bekommt.
Kurz zur Vorgeschichte, wie oben erwähnt, auch wenn ich wirklich strenge Wochen habe gehe ich in die Hundeschule, wenns auch schwierig ist, diese Stunden manchmal freizuschaufeln. Ich gehe jeden Tag mindestens zwei Stunden spazieren, joggen, reiten, was auch immer. Ich denke, dass Lotte sehr selten zu kurz kommt mit Auslauf, wenn es dann tatsächlich so sein sollte, dann habe ich genug Möglichkeiten sie anderweitig zu beschäftigen. Sei es mit Eiskongs, Zapfenkisten, zusammengeklebten Klorollen...... Ein ausgeglichener Hund ist ein glücklicher Hund und einer, den auf den man sich verlassen kann und der aufgrund dessen auch überall hin mitnehmen kann. Ein Teufelskreis.
Wir waren heute Abend also "joggen", das sieht sehr lustig aus. Lotte rennt vor, an einer Leine mit Expander, die an mir befestigt ist. Ich versuche ihr hinterher zu rennen und dabei nicht über meine eigenen Füsse, die Leine oder ähnliches zu stolpern. Dabei schwitze ich wie nicht mehr normal, nach 5 Minuten bin ich eigentlich schon fertig... Ok, mittlerweile sind es vielleicht 10. Aber ich halte meine Stunde durch, auch wenns wehtut. Dabei halte ich an und mache die vitaparcours Übungen, die mir Spass machen, oder die ich so nutzen kann, dass auch Lotti was davon hat. Aufgrund meiner durchaus schlechten Kondition kann ich mit der Kleinen nicht vielmehr machen. Da wir aber morgens schon eine Stunde Abenteuerspaziergang gemacht hatten, fand ich das völlig in Ordnung.

Am Ende dieses Parcours, ich völlig fertig, Lotte leicht angestrengt, wollte ich noch dehnen (endlich Luft holen und einfach nur vor mich hinschwitzen...).. Lotte sass mit dem Befehl "Sitz und Warte" da. Wenn ich Sitz und Warte sage, dann meine ich das so. Sie soll einfach sitzen und warten. Nicht so schwer zu verstehen, Lotte kennt das. Aber nach Beaglemanier versucht sie natürlich ab und zu herauszufinden, wie ernst es denn tatsächlich gemeint ist. Ausserdem ist sie jung und vor uns spielten noch einige Hunde. (Ohne Leine im Wald....es ist Leinenzwang bei uns..) Einer dieser Hunde gehörte dieser alten Juchtel, sie hatte natürlich nichts besseres im Sinn, als ihren unterforderten, nervigen, jagenden Terrier in 50cm Abstand an Lotte vorbeilaufen. Warum, das fragt man sich. Es war genug Platz da, denn es war offensichtlich, dass Lotte einfach warten sollte. Sie sprang natürlich auf, was ich ihr auch gar nicht verdenken kann. Sie ist jung und übermütig. Ich wies sie also zurecht, sie solle sich wieder setzen und wollte gemütlich weiterdehnen. Da dreht sich die alte Juchtel zu der anderen Hundehalterin um und krakeelt durch den ganzen Wald: "Schau dir mal den armen kleinen Hund an, der darf weder links noch rechts gucken."
Ich war erst wirklich der Meinung, dass ich mich verhört hätte. Aber weit gefehlt. Ich kenne die beiden alten Juchteln, deren Köter so unerzogen sind, dass ich mich schäme, wenn Lotte mit ihnen spielt und es deshalb nie zulasse. Antwort:"Jaaaa, so ein armes Tier.Nicht mal Hallo sagen darf der..." WAS??
Das war einfach zu viel des Guten. Ich kann dann ja ausgesprochen schlecht an mich halten und fuhr die alte Juchtel natürlich an, dass mein Hund sehr wohl links und rechts schauen darf, ich aber vermeiden würde, dass sie Blicke auf so unerzogene Mistbiester wirft, damit sie sich keinen Mist abschaue. Danach war peinliche Ruhe im Wald, der Specht klopfte. Danke für den Applaus.

Natürlich frage ich mich jetzt unweigerlich, ob ich wirklich so streng bin, oder ob ich einfach nur konsequent bin. So konsequent, dass auch Lotte etwas davon hat. Egal, wer in meinem Freundeskreis mit Tieren arbeitet, alle verfolgen schlussendlich eine ähnliche Taktik. Konsequenz gepaart mit furchtbar viel Liebe, komischen Ideen und manchmal eben auch einem klaren Nein. Kann es so falsch sein, dass ich nicht will, dass Lotte meine Befehle aufhebt? Heute ist es vielleicht nur das Sitz und Warte, um schnell Hallo zu sagen. Morgen ist es vielleicht das "zu mir", übermorgen?! und irgendwann ist sie überfahren, weil sie nur schnell eine Stunde allein spazieren war, weil "zu mir" einfach nicht mehr gehört wird oder nur noch dann, wann sie es gut findet. Wenn sie aber heute schon lernt, dass ich das Sitz und Warte einfach ernst meine, dann finde ich das eine gute Basis. Ich will nicht in Frage gestellt werden von meinem Hund (zumindestens nicht immer, Lotte wird immer ein Beagle bleiben...Sie will halt nur GANZ sicher sein...).

Katharina von der Leyen hat es unheimlich gut ausgedrückt, Hunde haben keine andere Aufgabe, als uns zu gefallen und uns zu folgen. Das hört sich im ersten Augenblick unheimlich absolutistisch an, aber schlussendlich ist es genau das. Wir halten Hunde nicht mehr, weil sie uns etwas bringen (oder zumindestens in den allerseltensten Fällen), wir halten Hunde, weil es uns erfreuen soll. Ein Hobby. Etwas, wofür wir unheimlich viel Geld ausgeben und schlussendlich nichts davon haben (ausser vielleicht Hundehaarallergien). Wer jagt denn heute noch mit seinem Weimaraner oder Viszla(oder Beagle..*hüstel*), die wenigsten würde ich meinen. Selbst wenn man auf die Jagd geht, ich denke niemand macht das heute mehr, um seine Familie zu ernähren (hier). Die meisten Jäger, die ich kenne sind jedenfalls ohne weiteres auch in der Lage im nächsten Supermarkt auf die Jagd zu gehen und den tödlichen Schuss mit der Maestrokarte loszulassen, um danach das Erlegte in einer Papiertüte heimzutragen.
Da ich aber in meinen Augen einfach nur von Lotte verlange, dass sie mir gefällt, dann muss ich doch auch zeigen, was ich will. Indem ich einfach wieder hinsetze und fertig. Ohne gross auszuflippen. Sitzt sie wieder, lobe ich sie, so wollte ich das.
Meine Mama konnte ja auch nicht von mir erwarten, dass ich in der ersten Klasse schon 4 Stunden lernend am Schreibtisch  sitzen würde. Heute geht das, ich bin sicher, je mehr Routine Lotte bekommt, umso einfacher fällt es ihr. Es wäre auch vor einigen Wochen noch nicht möglich gewesen eine halbe Stunde Hundeschule ohne Leine zu erledigen. Letzte Woche ging das, ohne Stress, alle nebeneinander ablegen, mit vielleicht einem halben Meter Abstand. Bei unserer Beagle-Dackel-Shiba-Appenzeller Gruppe hätten wir noch vor wenigen Wochen richtig Party auf dem Hundeplatz gehabt. Steter Tropfen höhlt den Stein. In jede Richtung.

Eigentlich muss ich der alten Juchtel danken, ich glaube mir wäre sonst nicht mit einem Schlag aufgegangen, wie viel Lotte wieder einmal in wenigen Wochen gelernt hat, wie sich weiterentwickelt hat. Bücher wurden schon länger nicht mehr gepiesackt, unser Teppich ist fleckenfrei, Schuhe leben auch alle noch. Es sind Dinge, die nebenbei passieren, aber wenn man sie sich vor Augen führt, dann ist die Entwicklung so deutlich, wie ein Feuer in der Nacht. Wenn man es nicht weiterschürt und sich darum kümmert, dann geht es aus.

Etwas, was mir immer fehlte, war ein Lied für Lotti. Aber ich glaube, ich habe es gefunden. Es ist, von wem sonst, von Grönemeyer. Wenn "Glück" das Lied von Mo ist, dann ist es "Du bist die" für Lotte. Sie ist es, weil es passt. Es ist ein Liebeslied, was einfach unglaublich poetisch ausdrückt, wie ich gern weiterhin mit Lotte leben würde. Sie hat ihren festen Platz in meinem Herzen, sie ist DIE. Mein Mädchen..

Du bist die

Neu:
Und wenn du einfach mit mir lebst
Meine Fehler übersiehst
Mir ab und an mal was erzählst
Und nicht alles an mir mitliebst
Dann nehme ich dich in die Pflicht
Lass dich immer wieder los
Leih dir mein Herz, leih dir mein Ohr
Und schenk dir meinen Trost

Ich wär so gern dein Zufluchtsort
Die Mitte von deinem Schiff
Dein tadelloses Himmelblau
Und alles, was du vermisst
Verpass deinem Traum den letzten Schliff
Versprechen kann ich nichts
Erfüll dir jeden zweiten Wunsch
Und lass dich wie du bist

Du bist die, die mich atmet, die mich fliegt
Die mich rührt und die mich stählt
Du bist die, die mich findet, mich verliebt
Wenn du’s bist, bist du alles das, was zählt

Und wenn die Sehnsucht dich verlässt
Und es wird flach in deinem Bauch
Und geht die Hoffnung auch zuletzt
Und die Gefühle sinken auch
Dann gib mir ein kurzes Signal
Und sag, es ist vorbei
Dann halt ich dich ein letztes Mal
Und geb dich wieder frei


Du bist die, die mich atmet, die mich fliegt
Die mich rührt und die mich stählt
Du bist die, die mich findet, mich verliebt
Wenn du willst, bist du alles das, was zählt


Und wenn wir treu sind nur uns selbst
Und wenn wir streiten nur im Licht
Und wenn der Wind nicht richtig trägt
Verlasse ich mich fest auf Dich

Ich will, dass Du mein Sehnen stillst
Dass du mit mir alle Strecken schwimmst
Was auch der Morgen für uns will
Es wird erstmal mit uns abgestimmt
Du bist die, die mich spiegelt, die mich liest
Die mich fühlt und die mich hält
Du bist die, die mich erdet, die mich zieht
Wenn du willst, bist du alles das, was zählt

Du bist die, die mich anfängt, die mich schiebt
Die mich begreift und die mich fasst
Du bist die, die mich ordnet, die mich denkt
Wenn du’s bist, bist du es, weil es passt
Wenn du willst, bist du alles, weil es passt
.....

Beaglekinderglace... Mit Parfait eingefrorener Kong...

Lotte liebt es :-) Gerne auch mit Magerquark-Banane; Parfait-Bündnerfleisch; Fruchtjoghurt.... Happy Beagle auch bei heissen Temperaturen..

Einige Südtirol Impressionen :-)

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Posted by Picasa

Schnüffelseminar und NHA Aarau

Es gibt natürlich wieder News bei Lottchen und mir, wir waren an der Hundeausstellung. Direkt nach den Ferien. Es war ein wunderbar warmer Tag, Sonnenschein, die Austellung fand draussen im Freien statt, einfach herrlich. So viele Beagle und vorallem, so viele nette Leute. Wir kamen an und wurden sofort nett begrüsst (was ja durchaus nicht immer der Fall ist, wenn man in so eingschworene Kreise kommt), da ich natürlich keinen Stuhl oder so etwas Schlaues dabei hatte wurde ich auch gleich eingeladen von der Familie Baumann und James. Vielen Dank! Als Ausstellungsneuling hat man den Packplan noch nicht so im Griff... Aber es wird.

Lotte, wie immer, hocherfreut über die vielen Beagle (ich glaube, sie erkennt ihre Artgenossen...), konnte hier und da ein bisschen spielen, zugucken, schlafen.

Ja und irgendwann gehts halt auch in den Ring. Aber ich glaube die Richterin war nicht so angetan von ihr. Sie wurde 3. von dreien mit der Erklärung, dass sie halt noch ein bisschen zu sehr Junghund sei (was ja auch stimmt, aber mit 8 Monaten kann man das doch auch erwarten?). Trotzdem fand sie Lotte einen schönen Hund, mit femininem Kopf und guten Laufknochen.
Jaaaa, mit den Laufknochen, das stimmt zu 100%. Dieser Hund läuft gern und viel.... Auch in Aarau kam unerwarteter Besuch, Lottchens Opa und Carmen kamen vorbei... und ich habe es verpasst den Richterbericht abzuholen ich Schaf. Naja, nächstes Mal wieder. Mir sind die Ausstellungen ja vorallem für Lotte wichtig, damit sie lernt mit stressigen Tagen, wo sie den ganzen Tag auf den Pfoten sein muss, umzugehen. Sie macht das hervorragend, ich bin unglaublich stolz auf mein kleines Mädchen.

In der Zwischenzeit waren wir natürlich nicht untätig, da das Wetter bei uns die letzten paar Tage unglaublich heiss war, habe ich beschlossen, mal ein anderes Spaziergebiet mit Lotte auszuprobieren. In Basel gibt es die "Langen Erlen", ich glaube, es ist ein Park durch den die Wiese, ein kleiner Fluss fliesst. Lotte hat ja gezeigt, dass sie schwimmen kann und ich dachte, dass uns beiden eine kleine Abkühlung nur gut tun kann. Siehe da, Lotte fand die Idee klasse, zumal den Hunden in dem Park dort Freilauf gewährt wird. Wir haben den Platz natürlich sofort erobert und waren baden und haben im Wasser gespielt, Blödsinn gemacht und vermutlich habe ich mich wie immer bis auf die Knochen blamiert, weil ich mit Lotte so ausgelassen rumtobe.
Das absolute Highlight passierte uns aber einen Morgen, da trafen wir einen von James (siehe weiter oben) Wurfgeschwistern, Lola.  Lola ist wie James erst 14 Monate alt, Lotte war sofort Feuer und Flamme und die beiden haben in Beaglemanier ausgiebigst getobt, gespielt, Blödsinn gemacht. Es war ein herrliches Bild. Beagle sind einfach freundliche Hunde. Auch Lola hat noch nie eine schlechte Erfahrung gemacht und ich kann das bei Lotte nur bestätigen. Sie hat ein feines Gespür für andere Hunde, es gibt solche, bei denen ist sie so lang aufdringlich, bis sie endlich spielen, andere lässt sie schon fast links liegen. Ich kenne ihre Auswahlkriterien nicht, aber sie wählt sehr gut und meistens schaut auch ein kleines Spiel, eine kurze Hatz oder etwas ähnliches dabei raus.

Ein weiteres Highlight folgte gestern. Auf der Seite der hundeausbildung.ch konnte man sich für einen Schnüffelkurs anmelden. Die Idee ist natürlich für einen Schnüffelhund wie Lotte absolut famos. Auf der Seite hundespiele.ch erfährt man mehr über Martin Seiler, der den Kurs in meinen Augen wunderbar und sehr einfühlsam leitete. Wie immer bei solchen Kursen trafen sich Kreti und Pleti, alles war dabei. Vom hochintelligenten Australian Sheperd bishin zum Lundespitz, alles Hunden und vorallem ihrem Besitzern gerecht zu werden ist wirklich nicht leicht. Aber es hat wunderbar funktioniert. Leckerchen aus allen möglichen Ritzen basteln, Zeitung zerreissen, dann wieder gaaaaaaaaanz vorsichtig an einer Schnur ziehen. Den Kopf brauchen. Lotte war in ihrem Element, ich sowieso.
Auch an dieser Stelle muss ich wieder betonen, Beagle sind unglaublich intelligent, wenn man sie lässt. Lotte
konnte, trotz ihrer 8Monate locker mithalten. Natürlich nicht jede Übung auf Anhieb (was auch gar nicht das Ziel war), aber die lockeren Versionen hatte sie ziemlich schnell drauf.
Für mich war der Kurs sehr lehrreich, innerhalb von 30 Sekunden kann ich Lotte mit einer einfachen Übung morgens eine halbe Stunde mit ihrem Futter beschäftigen, indem ich es nicht in einen Napf fülle, sondern in eine Kiste, die mit Korken gefüllt ist. Das hat auf der einen Seite den Vorteil, dass sie nicht so schlingt, sie geniesst das Fressen viel mehr. Auf der anderen Seite ist es praktisch, weil sie morgens schon mit der Nase suchen darf, sich durch die Kiste graben kann, danach ist sie erstmal wirklich müde.
Natürlich ersetzen solche Spiele keine Abenteuerspaziergang. Lotte und ich gehen nie "normal" spazieren, wir machen Abenteuerspaziergänge, mit verstecken und durch den Wald rennen, suchen, fährten, Unterordnung und was mir sonst noch so einfällt. Aber so kann ich sie, auch wenn ich mal länger am Schreibtisch sitzen muss mit sehr wenig Aufwand lang beschäftigen und sie liegt nicht einfach herum und ist untätig oder redesignt unsere Möbel nach ihrem eigenen Gusto.

Vielleicht schütteln einige Leser jetzt den Kopf und denken sich, dass ich endgültig völlig spinne. Das mag schon sein, aber ich möchte, trotz Arbeit und Studium meinem Hund gerecht werden. Mir geht es um die Qualität der Zeit, die ich mit Lotte habe. Ich bin nicht, wie andere vielleicht den ganzen Tag zu Hause. Ich kann sie zwar oft mitnehmen, aber das geht eben auch nicht immer. Deshalb lasse ich mir etwas einfallen, damit die arme Simone nicht die ganze Zeit einen unausgelasten Teenie um sich herum hat und ich mit gutem Gewissen auch für ein paar Stunden verschwinden kann. Wenn ich morgens schon eine intensive Lottestunde hatte, dann ist die Kleine für die nächsten Stunden müde. Würde ich einfach nur spazieren gehen, dann wäre sie zwar auch müde, aber im Kopf nicht ausgelastet.
Aber ganz ehrlich nicht nur deshalb mache ich das, ich finde es selber lustig mit Lotte zu spielen und Blödsinn zu machen... Beagle sind die geborenen Clowns, wenn man sie lässt und man hin und wieder auch mal alle 5 gerade sein lässt.

Egal wie wenig Geld und Besitz du hast, einen Hund zu haben macht dich reich.
Louis Sabin

... ich bin einer der reichsten Menschen der Erde... je länger das kleine Ding bei mir ist...