TEEENIEEE!

lotte netwickelt sich gerade zu einem richtig frechen Teeniemädchen, deshalb ist gerade auch ziemlcih Blogpause, weil ich jede Minute brauche, um Lottes Bewegungsdrang zu stillen. Sonst kommt sie auf ziemlich witzige Idee. In ihren Augen, natürlich.
In der Zwischenzeit hat Lotte zwar gelernt, dass sie keine Schuhe, keine Rasierer (hat sie auch schon zerkaut -.- sehr nervenaufreibend), keine Jacken, keine Stühle, keine Sofas ankauen darf. Aber, sie hat nicht gelernt, dass sie keine Klorollen zerkauen darf (nicht so nervenaufreibend, aber arbeitsintensiv zum Aufräumen) und keine Fernbedienungen... Diese hat sie glücklicherweise ohne die Batterien gefressen, das wusste ich aber erst nachdem ich (unter Tränen, vollkommen aufgelöst, OH-GOTT-MEIN-HUND-STIRBT) zum Tierarzt gerast bin, im Röntgenbild wurde keine gefressene Batterie gefunden. Die tauchte erst letzte Woche unter dem Sofa wieder auf. Der Rest der Fernbedienung tauchte nach einer Gabe Sauerkraut schlussendlich auch wieder auf. Seit dem können Simone und ich leider nicht mehr fernsehen.
So eine Ziege.

Ein Streitthema unter den Hündelern bei uns im Quartier war auch, ob man mit Hunden auf die Messe (eine Art Kirmes in der ganzen Stadt) gehen darf. So viele Menschen, eng, quetschig, kein Ort für kleine Hunde. Eigentlich, ich bin da ja wirklich böse und finde, dass eine halbe Stunde auf der Messe nicht schaden kann, wenn man nicht gerade durchs dickste Gewühl läuft und habe mir Lotte kurzerhand geschnappt. Sie fand diesen Zirkus wahnsinnig spannend. am besten waren die für sie eigens organisierten, laufenden Würstchenhalter. Perfekt auf ihrer Höhe angeordnet kam in unregelmässigen Abständen einer vorbei, manchmal auf Rollen, manchmal auf wackeligen Beinen. So ein Spass, wenn die Dinger hinterher auch noch anfangen zu quietschen. Lotte war in ihrem Element und ich hatte nicht den Eindruck, dass sie auch nur eine Sekunde gestresst war. Die Nase aufmerksam am Boden liefen wir über den Petersplatz. Sie fand es klasse.
Natürlich muss man auch hier sagen, man sollte sich sicher sein, dass der Hunde keine Angst in Menschenmassen hat. Aber wir üben das ja auch sonst ab und zu mit Stadtbesuchen (die sie immer furchtbar mühsam findet und sich früher oder später theatralisch in den Laden legt). Aber ich habe eben nicht immer die Zeit für einen langen Waldspaziergang und manchmal einfach Lust durch die Stadt zu schlendern. Da muss Lotte halt einfach mit.

Neben ihrer wirklich frechen Art sollte Lotte derzeit damit beschäftigt sein, sich ein Winterfell zuzulegen. Aber offenbar erachtet sie das nicht als Notwendigkeit und begnügt sich mit einem kleinen Pelzkragen und lässt ansonsten ihr hübsches Sommerfell stehen. sie haart zwar ein bisschen, aber wirklich mehr Pelz setzt sie nicht an. Ich frage mich nicht, ob das normal ist oder nicht. Lotte ist ohnehin kein normaler Beagle. Ich habe ihr jetzt einfach eine weitere Winterjacke gekauft, Ton in Ton mit Uno, Simones Pferd. Wenn schon kitschig, denn schon. Beide in violett, die Decken sind auch so ausgelegt, dass Pferd und Hund gleich aussehen, einfach herrlich kitschig.  Und sie mag sie wirklich, sonst findet sie so Überziehdecken ziemlich doof und weigert sich damit zu laufen. Wenn sie ein bisschen mehr Fell hätte, dann müsste sie die ja nicht anziehen, was solls...


Unbezahlbar

Lotte habe ich bald ein Jahr bei mir und auch wenn es manchmal in diesem Blog so scheint, als ob ich alles allein machen würde, das stimmt nicht. Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich die besten Menschen um mich habe, die man sich wünschen kann, wenn man allein einen Hund kauft, nebenbei arbeitet und studiert.
Die geneigten Leser meines Blogs kennen Simone, Lottes Comami, sie steht natürlich allen voran. Es ist schon schwer vorstellbar, aber mit einem jungen Hund zusammenzuleben,der einem zwar nicht gehört (was Lotte ziemlich schnurz ist...sie liebt Simone), der einem aber trotzdem die eigenen Bücher, Schuhe, Luftpumpen, Zeitschriften, etc zerkaut, bei schlechter Laune auch mal in die Tasche pieselt, weil dieses kleine sture Ding merkt, dass sie nicht mitdarf. Das ist glaube ich schon ziemlich hart. Und nervig. Ganz von den vielen kleinen "Kannst du eventuell kurz..." abgesehen. Freunde wie sie findet man vielleicht einmal im Leben. Unbezahlbar, ganz abgesehen davon, dass sie diesen kleinen Hund ertragen muss, hat sie auch noch eine nicht zu verachtende Mitbewohnerin. Ich glaube Lotte und ich als Duo, wir sind manchmal hart zu ertragen. Manchmal aber auch Garanten für einen Spass.
Simone, du bist unbezahlbar.

Ich habe aber nicht nur eine dieser unbezahlbaren Freundinnen, nein es gibt noch eine zweite (und eine dritte). Alex, die Lotte gerade hütet, weil ich sprachlos im Bett liege. (Sehr nervig) Wie selbstverständlich hat sie Lotte auch an ihrem Geburtstag gehütet und an vielen anderen Tagen, an denen ich arbeiten musste und meine liebe Alex sich einfach, ohne grosses Tara darum zu machen, Lotte geschnappt hat und mit ihr etwas unternommen hat. Einfach unbezahlbar, Lotte kommt jedes Mal glücklich müde nach Hause, meist macht sie irgendeinen Blödsinn, Jacken zerkauen, Knochen auf Nimmerwiedersehen verstecken (in einer Einzimmerwohnung), ..... Alex nimmt sie trotzdem immer wieder.

Mein letztes "lottefreies" Wochenende (das war im August und erst mein zweites, seit ich dieses kleine Ding mein Eigen nenne) hat Raeto, mein Freund auf sie aufgepasst. Einfach so. Unbezahlbar, er ist ein bisschen eigen, was Hunde und ihren Dreck anbelangt, aber wenn ich ihn für die kleine brauche, dann ist er da. Und tief im Herzen hat er sie auch wahnsinnig gern, er kann es noch nicht ganz zugeben. Mo, mein alter Gentleman war mehr sein Ding als dieser aufgedrehte kleine Beagle, aber er findet sie lustig und geht gern mit ihr wandern. Ebenfalls, unbezahlbar.

Nicht zu vergessen, meine Eltern, welche Mami nimmt es zähneknirschend hin, dass der kleine freche Beagle der Tochter den halben Garten umgräbt, jedes Mal neues Dinge in Erdlöchern versteckt, die meist nach unsrer Abreise bestialisch anfangen zu stinken.. Nicht zu vergessen, Kleber auf Teppichen verteilt, im Bett schläft und als Krönung auch noch auf den ganz neu verlegten Teppich ein grosses Geschäft legt. (Kann man putzen, aber der Teppich ist danach einfach nie mehr so wunderbar tuftig...)..
Bei Papa hat sie immer mal wieder etwas angekaut, Pflanzen umgetopft, oder gleich ganz ausgetopft, das weisse Sofa mit neuen braunen Flecken umdekoriert (nachdem es gerade gereinigt war..), einen grossen, lange unbemerkten Bach aufs Parkett gelegt... Trotzdem sind wir jederzeit bei allen Elternteilen herzlich willkommen. Darüber hinaus wird mir immer wieder angeboten, dass auch die "Grosseltern" das Lottetier jederzeit hüten würden.

Natürlich habe ich eine grosse Verantwortung, aber mit so vielen unbezahlbaren Menschen um mich herum ist es sehr einfach, einen Hund zu haben.
Vielen, vielen Dank, ihr seit die Besten!