Betten

Das Bett ist in jedem Hundehaushalt ein Reizthema. Darf der Hund etwa bei euch ins Bett?!
Aber warum eigentlich nicht. Aus hygienischen Gründen kann ich es halbwegs nachvollziehen. Da Lotte hin und wieder, aber eigentlich ohne ersichtlichen Grund haart wie ein Wollschwein und ich Hundehaare im Bett ungefähr genauso sexy finde wie flockige Milch im Kühlschrank habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, dass der Hund im Bett nichts mehr zu suchen hat. Aber der Entscheid fiel mir wirklich, wirklich schwer. Es gibt nämlich, im Herzen weiss das fast jeder Hundebesitzer, nichts schöneres, als morgens mit dem eigenen Hund im Bett zu kalbern, zu schmusen und den Tag zu beginnen. (Ausser natürlich, es liegt etwas menschliches nebendran. Aber davon gehen wir jetzt einmal nicht aus.) 

Aber auch Hunde, besonders Lotte, liebt das Bett. Nicht ihr eigenes, mitnichten. Nein, meins. Egal, wo das gerade steht. Ich hatte sie gerade fünf Minuten allein in unserem Schlafzimmer bei Mama gelassen, wo finde ich meine kleine junge Dame? Auf meinem Kopfkissen. Wohlgemerkt befindet sich ihr eigenes, wunderbar weiches, wohlig warmes Hundebett genau neben meinem Bett. Eigentlich schlafen wir also im gleichen Bett, nur nicht auf gleicher Höhe. Aber das menschliche Bett muss Unlängen viel bequemer sein, als das Hundebett.

Zu Hause verfügt Lotte über fünf verschiedene Plätze, zwei bei mir im Zimmer, zwei unten und eine Hundebox. Ausserdem habe ich diese Plätzchen natürlich mit Bedacht gewählt. Kein 08/15 Hundebett, so weit kommt es ja noch. Nur das Beste für meine Prinzessin (ja, ich habe einen Knall mit meinem Hund..), die neueste Generation Hundebett. Eins gegen Rückenschmerzen (obwohl ich mich ernsthaft frage, ob Rückenschmerzen bei meinem Beagle nicht sowieso früher oder später auftauchen, so verdreht wie die Kleine schläft), atmungsaktiv, abwaschbar und natürlich antibakteriell. Leider nicht selbstreinigend, aber so kleine Unzulänglichkeiten nimmt man als Hundebesitzer gern in Kauf. Dem Hund soll es schliesslich gut gehen. 
Ich weiss eigentlich nur von wenigen Hunden, denen das menschliche Bett ziemlich wurst gewesen ist. In den meisten Familien können Hunde es einfach nicht sein lassen, sich doch ab und zu, wenn niemand zu Hause ist reinzulegen. Man findet dann nur eine warme Kuhle auf dem Bett, wenn man nach Hause kommt und der Hund sieht so aus, als würde er schon Stunden im Körbchen schlafen. Alles Schlitzohren. 

Man soll Hunde ja wirklich nicht vermenschlichen, aber ich habe das Gefühl, dass ist so ähnlich wie früher im Elternschlafzimmer, das Bett war riesig, furchtbar bequem, roch gut nach Mama und Papa und die Decke erst..... Vielleicht wollen Hunde einfach nur noch mehr Körperkontakt? Vielleicht lieben sie auch einfach nur dieses riesige Bett, in dem sie sich in jede Himmelsrichtung auffalten können und es auch noch immer gut riecht. Ich für meinen Teil muss immer schmunzeln, wenn ich Lotte wieder im Bett erwische. Sie weiss genau, dass ich ihr nicht böse sein kann und deshalb steht sie wirklich erst auf, wenn ich sie runterschicke. Ausserdem sieht sie wirklich süss aus, wenn sie, eingedreht wie jeder Beagle in meinem Bett liegt. Einfach liebenswert, aber eigentlich hat sie dort wirklich nichts verloren. 

Auf die Frage, ob Hunde jetzt immer im Bett schlafen dürfen, weiss ich keine so rechte Antwort, das muss wirklich jeder für sich wissen. Ich mag einfach keine Hundehaare im Bett. Ich habe überall Hundehaare herumfliegen, die müssen sich nicht auch noch im Bett breit machen. Auf der anderen Seite ist ein Hund im Bett eine willkommene Wärmflasche, ausserdem kuschelt sich Lotte, wenn sie dann mal im Bett schlafen darf so richtig feste an und das wärmt nicht nur den Körper, sondern auch das Herz. Vielleicht bleiben wir bei gelegentlichen Ausnahmen, die vor dem Bettwäschewechsel eingeräumt werden. Sonst ist es wirklich nicht so chick....

In diesem Sinne. Gute Nacht!