Denn so leicht, wie sie durch den Wald trabte, so schwer fiel es ihr, die Pfoten auf dem Teer zu heben. Sie lief nun schon Stunden neben dem Mädchen her und fragte, sich, wozu sie diese Menschen ansprachen, die sie ignorierten, dann dieses schwarzes Teil vor das Gesicht gehalten wurde und es einige Male ein "Klack" abgab.
Sie wünschte sich an einen anderen Ort, es stank, Beine umgaben sie und sie musste immerzu aufpassen, dass ihr niemand auf die Pfoten trat. Ausserdem musste sie am Bändel gehen. Sie hasste das Bändel, dass ihr verwehrte den Spuren, die so verführerisch dufteten nachzulaufen.
Die Besitzerin konnte diese Düfte natürlich nicht wahrnehmen, wie sehr sie das arme Ding doch bemitleidete. Sie verstand einfach nicht, warum auch die guten kleinen Essenstückchen sie nicht davon abhalten konnten manchmal ihrer Nase nachzugehen. Sie tat das nie lang, aus Anstand. Sie wusste genau, dass sie ansonsten wieder an das lange Bändel musste, dass ihr schwer auf dem Rücken lag und wo sie immerzu mit dem Mädchen verbunden war.
Diese Steinhölle war wirklich nur allzu mühsam, sie musste dringend ein Geschäft loswerden, aber wo? Es gab nirgendwo auch nur ein kleines Büschelchen Gras, also hielt sie an.
Plötzlich stieg ihr ein verführerischer Duft in die Nase. Die Mischung aus Liebe, einem Würstchen und ihrem besten Hundefreund. Das konnte nur eine Person sein. Das Mädchen und der Duft nach Hundeliebe umarmten sich, wieder gab es dieses "Klack". Aber endlich wurde sie nicht mehr ignoriert, sie freute sich umgemein, die Vorfreude auf die unglaublichen guten Essenstückchen, die der Duft nach Hundeliebe immer mit dabei hatte liess ihr das Wasser im Munde zusammenlaufen. Sie sprang hoch, in diesem Augenblick fuhr ein furchtbarer Schmerz durch ihren Rücken. Sie zuckte zusammen und liess sich fallen. Reglos blieb sie liegen.
Das Mädchen beugte sich über sie, sprach sie an und streichelte sie. Aber sie konnte nur schwach ihre Hand ablecken, so schlimm war der Schmerz in ihrem Rücken. Das Mädchen wollte sie hochheben, aber der Schmerz war so stark, dass sie ihr in die Hand biss. Aber das Mädchen liess sich nicht abschütteln. Der Schmerz hüllte sie ein, sie spürte nicht, wie sie hochgehoben und in einen Korb gelegt wurde.
Sie kam zu sich und es stach ein beissender Geruch in ihre Nase. Aber die Schmerzen waren nicht mehr so schlimm. Sie fühlte sich wie auf Watte, sie sah das Mädchen, mit Tränen in den Augen. Hörte die Frage, ob es noch Hoffnung gäbe. Die Antwort hörte sie nicht mehr.
BTW: Lotte geht es gut, alles in Ordnung, dieser Text ist ein Schreibprojekt für die Schule. Ich möchte den Schülern einen Text vorlegen zum Thema selbstgeschriebene Kurzgeschichten und damit sie nicht das Gefühl haben, ich würde mich drücken, habe ich diesen Text geschrieben.
Bild zum Text: