Warum dieser Blog alte Juchteln heisst? Ein Grossteil meiner schweizerischen Leser wird diesen Ausdruck nicht kennen, es bezeichnet alte, keifende Frauen, die alles besser wissen. Immer wenn ich diese Art Frauen sehe, dann nehme ich mir zutiefst vor, nie so zu werden.
Einer solchen alten Juchtel bin ich gerade begegnet und sie hat mich so sauer gemacht, dass sie einen Blogeintrag bekommt.
Kurz zur Vorgeschichte, wie oben erwähnt, auch wenn ich wirklich strenge Wochen habe gehe ich in die Hundeschule, wenns auch schwierig ist, diese Stunden manchmal freizuschaufeln. Ich gehe jeden Tag mindestens zwei Stunden spazieren, joggen, reiten, was auch immer. Ich denke, dass Lotte sehr selten zu kurz kommt mit Auslauf, wenn es dann tatsächlich so sein sollte, dann habe ich genug Möglichkeiten sie anderweitig zu beschäftigen. Sei es mit Eiskongs, Zapfenkisten, zusammengeklebten Klorollen...... Ein ausgeglichener Hund ist ein glücklicher Hund und einer, den auf den man sich verlassen kann und der aufgrund dessen auch überall hin mitnehmen kann. Ein Teufelskreis.
Wir waren heute Abend also "joggen", das sieht sehr lustig aus. Lotte rennt vor, an einer Leine mit Expander, die an mir befestigt ist. Ich versuche ihr hinterher zu rennen und dabei nicht über meine eigenen Füsse, die Leine oder ähnliches zu stolpern. Dabei schwitze ich wie nicht mehr normal, nach 5 Minuten bin ich eigentlich schon fertig... Ok, mittlerweile sind es vielleicht 10. Aber ich halte meine Stunde durch, auch wenns wehtut. Dabei halte ich an und mache die vitaparcours Übungen, die mir Spass machen, oder die ich so nutzen kann, dass auch Lotti was davon hat. Aufgrund meiner durchaus schlechten Kondition kann ich mit der Kleinen nicht vielmehr machen. Da wir aber morgens schon eine Stunde Abenteuerspaziergang gemacht hatten, fand ich das völlig in Ordnung.
Am Ende dieses Parcours, ich völlig fertig, Lotte leicht angestrengt, wollte ich noch dehnen (endlich Luft holen und einfach nur vor mich hinschwitzen...).. Lotte sass mit dem Befehl "Sitz und Warte" da. Wenn ich Sitz und Warte sage, dann meine ich das so. Sie soll einfach sitzen und warten. Nicht so schwer zu verstehen, Lotte kennt das. Aber nach Beaglemanier versucht sie natürlich ab und zu herauszufinden, wie ernst es denn tatsächlich gemeint ist. Ausserdem ist sie jung und vor uns spielten noch einige Hunde. (Ohne Leine im Wald....es ist Leinenzwang bei uns..) Einer dieser Hunde gehörte dieser alten Juchtel, sie hatte natürlich nichts besseres im Sinn, als ihren unterforderten, nervigen, jagenden Terrier in 50cm Abstand an Lotte vorbeilaufen. Warum, das fragt man sich. Es war genug Platz da, denn es war offensichtlich, dass Lotte einfach warten sollte. Sie sprang natürlich auf, was ich ihr auch gar nicht verdenken kann. Sie ist jung und übermütig. Ich wies sie also zurecht, sie solle sich wieder setzen und wollte gemütlich weiterdehnen. Da dreht sich die alte Juchtel zu der anderen Hundehalterin um und krakeelt durch den ganzen Wald: "Schau dir mal den armen kleinen Hund an, der darf weder links noch rechts gucken."
Ich war erst wirklich der Meinung, dass ich mich verhört hätte. Aber weit gefehlt. Ich kenne die beiden alten Juchteln, deren Köter so unerzogen sind, dass ich mich schäme, wenn Lotte mit ihnen spielt und es deshalb nie zulasse. Antwort:"Jaaaa, so ein armes Tier.Nicht mal Hallo sagen darf der..." WAS??
Das war einfach zu viel des Guten. Ich kann dann ja ausgesprochen schlecht an mich halten und fuhr die alte Juchtel natürlich an, dass mein Hund sehr wohl links und rechts schauen darf, ich aber vermeiden würde, dass sie Blicke auf so unerzogene Mistbiester wirft, damit sie sich keinen Mist abschaue. Danach war peinliche Ruhe im Wald, der Specht klopfte. Danke für den Applaus.
Natürlich frage ich mich jetzt unweigerlich, ob ich wirklich so streng bin, oder ob ich einfach nur konsequent bin. So konsequent, dass auch Lotte etwas davon hat. Egal, wer in meinem Freundeskreis mit Tieren arbeitet, alle verfolgen schlussendlich eine ähnliche Taktik. Konsequenz gepaart mit furchtbar viel Liebe, komischen Ideen und manchmal eben auch einem klaren Nein. Kann es so falsch sein, dass ich nicht will, dass Lotte meine Befehle aufhebt? Heute ist es vielleicht nur das Sitz und Warte, um schnell Hallo zu sagen. Morgen ist es vielleicht das "zu mir", übermorgen?! und irgendwann ist sie überfahren, weil sie nur schnell eine Stunde allein spazieren war, weil "zu mir" einfach nicht mehr gehört wird oder nur noch dann, wann sie es gut findet. Wenn sie aber heute schon lernt, dass ich das Sitz und Warte einfach ernst meine, dann finde ich das eine gute Basis. Ich will nicht in Frage gestellt werden von meinem Hund (zumindestens nicht immer, Lotte wird immer ein Beagle bleiben...Sie will halt nur GANZ sicher sein...).
Katharina von der Leyen hat es unheimlich gut ausgedrückt, Hunde haben keine andere Aufgabe, als uns zu gefallen und uns zu folgen. Das hört sich im ersten Augenblick unheimlich absolutistisch an, aber schlussendlich ist es genau das. Wir halten Hunde nicht mehr, weil sie uns etwas bringen (oder zumindestens in den allerseltensten Fällen), wir halten Hunde, weil es uns erfreuen soll. Ein Hobby. Etwas, wofür wir unheimlich viel Geld ausgeben und schlussendlich nichts davon haben (ausser vielleicht Hundehaarallergien). Wer jagt denn heute noch mit seinem Weimaraner oder Viszla(oder Beagle..*hüstel*), die wenigsten würde ich meinen. Selbst wenn man auf die Jagd geht, ich denke niemand macht das heute mehr, um seine Familie zu ernähren (hier). Die meisten Jäger, die ich kenne sind jedenfalls ohne weiteres auch in der Lage im nächsten Supermarkt auf die Jagd zu gehen und den tödlichen Schuss mit der Maestrokarte loszulassen, um danach das Erlegte in einer Papiertüte heimzutragen.
Da ich aber in meinen Augen einfach nur von Lotte verlange, dass sie mir gefällt, dann muss ich doch auch zeigen, was ich will. Indem ich einfach wieder hinsetze und fertig. Ohne gross auszuflippen. Sitzt sie wieder, lobe ich sie, so wollte ich das.
Meine Mama konnte ja auch nicht von mir erwarten, dass ich in der ersten Klasse schon 4 Stunden lernend am Schreibtisch sitzen würde. Heute geht das, ich bin sicher, je mehr Routine Lotte bekommt, umso einfacher fällt es ihr. Es wäre auch vor einigen Wochen noch nicht möglich gewesen eine halbe Stunde Hundeschule ohne Leine zu erledigen. Letzte Woche ging das, ohne Stress, alle nebeneinander ablegen, mit vielleicht einem halben Meter Abstand. Bei unserer Beagle-Dackel-Shiba-Appenzeller Gruppe hätten wir noch vor wenigen Wochen richtig Party auf dem Hundeplatz gehabt. Steter Tropfen höhlt den Stein. In jede Richtung.
Eigentlich muss ich der alten Juchtel danken, ich glaube mir wäre sonst nicht mit einem Schlag aufgegangen, wie viel Lotte wieder einmal in wenigen Wochen gelernt hat, wie sich weiterentwickelt hat. Bücher wurden schon länger nicht mehr gepiesackt, unser Teppich ist fleckenfrei, Schuhe leben auch alle noch. Es sind Dinge, die nebenbei passieren, aber wenn man sie sich vor Augen führt, dann ist die Entwicklung so deutlich, wie ein Feuer in der Nacht. Wenn man es nicht weiterschürt und sich darum kümmert, dann geht es aus.
Etwas, was mir immer fehlte, war ein Lied für Lotti. Aber ich glaube, ich habe es gefunden. Es ist, von wem sonst, von Grönemeyer. Wenn "Glück" das Lied von Mo ist, dann ist es "Du bist die" für Lotte. Sie ist es, weil es passt. Es ist ein Liebeslied, was einfach unglaublich poetisch ausdrückt, wie ich gern weiterhin mit Lotte leben würde. Sie hat ihren festen Platz in meinem Herzen, sie ist DIE. Mein Mädchen..
Du bist die
Neu:
Und wenn du einfach mit mir lebst
Meine Fehler übersiehst
Mir ab und an mal was erzählst
Und nicht alles an mir mitliebst
Dann nehme ich dich in die Pflicht
Lass dich immer wieder los
Leih dir mein Herz, leih dir mein Ohr
Und schenk dir meinen Trost
Ich wär so gern dein Zufluchtsort
Die Mitte von deinem Schiff
Dein tadelloses Himmelblau
Und alles, was du vermisst
Verpass deinem Traum den letzten Schliff
Versprechen kann ich nichts
Erfüll dir jeden zweiten Wunsch
Und lass dich wie du bist
Du bist die, die mich atmet, die mich fliegt
Die mich rührt und die mich stählt
Du bist die, die mich findet, mich verliebt
Wenn du’s bist, bist du alles das, was zählt
Und wenn die Sehnsucht dich verlässt
Und es wird flach in deinem Bauch
Und geht die Hoffnung auch zuletzt
Und die Gefühle sinken auch
Dann gib mir ein kurzes Signal
Und sag, es ist vorbei
Dann halt ich dich ein letztes Mal
Und geb dich wieder frei
Du bist die, die mich atmet, die mich fliegt
Die mich rührt und die mich stählt
Du bist die, die mich findet, mich verliebt
Wenn du willst, bist du alles das, was zählt
Und wenn wir treu sind nur uns selbst
Und wenn wir streiten nur im Licht
Und wenn der Wind nicht richtig trägt
Verlasse ich mich fest auf Dich
Ich will, dass Du mein Sehnen stillst
Dass du mit mir alle Strecken schwimmst
Was auch der Morgen für uns will
Es wird erstmal mit uns abgestimmt
Du bist die, die mich spiegelt, die mich liest
Die mich fühlt und die mich hält
Du bist die, die mich erdet, die mich zieht
Wenn du willst, bist du alles das, was zählt
Du bist die, die mich anfängt, die mich schiebt
Die mich begreift und die mich fasst
Du bist die, die mich ordnet, die mich denkt
Wenn du’s bist, bist du es, weil es passt
Wenn du willst, bist du alles, weil es passt
..... Meine Fehler übersiehst
Mir ab und an mal was erzählst
Und nicht alles an mir mitliebst
Dann nehme ich dich in die Pflicht
Lass dich immer wieder los
Leih dir mein Herz, leih dir mein Ohr
Und schenk dir meinen Trost
Ich wär so gern dein Zufluchtsort
Die Mitte von deinem Schiff
Dein tadelloses Himmelblau
Und alles, was du vermisst
Verpass deinem Traum den letzten Schliff
Versprechen kann ich nichts
Erfüll dir jeden zweiten Wunsch
Und lass dich wie du bist
Du bist die, die mich atmet, die mich fliegt
Die mich rührt und die mich stählt
Du bist die, die mich findet, mich verliebt
Wenn du’s bist, bist du alles das, was zählt
Und wenn die Sehnsucht dich verlässt
Und es wird flach in deinem Bauch
Und geht die Hoffnung auch zuletzt
Und die Gefühle sinken auch
Dann gib mir ein kurzes Signal
Und sag, es ist vorbei
Dann halt ich dich ein letztes Mal
Und geb dich wieder frei
Du bist die, die mich atmet, die mich fliegt
Die mich rührt und die mich stählt
Du bist die, die mich findet, mich verliebt
Wenn du willst, bist du alles das, was zählt
Und wenn wir treu sind nur uns selbst
Und wenn wir streiten nur im Licht
Und wenn der Wind nicht richtig trägt
Verlasse ich mich fest auf Dich
Ich will, dass Du mein Sehnen stillst
Dass du mit mir alle Strecken schwimmst
Was auch der Morgen für uns will
Es wird erstmal mit uns abgestimmt
Du bist die, die mich spiegelt, die mich liest
Die mich fühlt und die mich hält
Du bist die, die mich erdet, die mich zieht
Wenn du willst, bist du alles das, was zählt
Du bist die, die mich anfängt, die mich schiebt
Die mich begreift und die mich fasst
Du bist die, die mich ordnet, die mich denkt
Wenn du’s bist, bist du es, weil es passt
Wenn du willst, bist du alles, weil es passt