Das macht richtig Spass und danach ist Lotte für den Rest des Tages todmüde. Richtige Beaglearbeit eben.
Ein Blog über ein dreifarbiges Beaglemädchen, das mit seiner Besitzerin die Welt entdeckt.
An die Arbeit!
Zugegeben, der Frostboden hat Lotte nicht zu knapp geholfen, aber man sieht, wie gerne und schnell meine Dame fährtet.
Das macht richtig Spass und danach ist Lotte für den Rest des Tages todmüde. Richtige Beaglearbeit eben.
Das macht richtig Spass und danach ist Lotte für den Rest des Tages todmüde. Richtige Beaglearbeit eben.
Jagd - unnütz und unethisch?
Oftmals ist wird mir die Frage gestellt, wie ich es mit meinem Gewissen vereinbaren kann, dass ich zur Jagd gehe. Die Frage muss ich auf verschiedenen Ebenen beantworten und oftmals bekomme ich von Menschen, die nicht mehr als einen Spazierweg im Wald beschritten haben, wüste Anfeidungen zu hören.
Besonders im Herbst, wenn Treibjagden wieder Hochsaison haben und ich wieder mit Hund ausrücken kann.
Das alleroberste Argument, dass ich zu hören bekomme "Die Tiere sterben in Angst und Schrecken. Das Adrenalin verdirbt doch das Fleisch." Komisch, ein solches Argument höre ich nie, wenn ich an der Coop Kasse mein imaginäres Qualité et Prix Pouletschenkeli kaufe. Das tue ich natürlich nicht. Unsere Zuchttiere sterben qualvoll in Schlachthöfen, zu denen sie unter widrigsten Bedingungen gekarrt wurden. Bei Transport- und Produktionsbetrieben wird von vornherein eine bestimmte Prozentzahl der Tiere abgezogen, sie sterben an Herzversagen, oder weil sie zerdrückt werden. Weil es günstiger ist, werden Schlachttiere aus Deutschland nach Italien gekarrt, weil Geld gespart werden kann.
Auf der anderen Seite verlangt unsere Gesellschaft immer öfter nach Biofleisch, leider ist das Bild vom liebevoll aufgezogenen Kälbchen ein Marketinggag - entweder man ist heute Milch- oder man ist Fleischkuh, Zweinutzungsrassen und Mutterkuhhaltung sind zwar auf dem Vormarsch, aber noch längst nicht gang und gäbe- sie sind auch noch nicht rentabel genug.
Die Nachfrage nach Wildfleisch kann kaum gedeckt werden, auch dieses muss mittlerweile gezüchtet werden und wird auf ähnlich widrige Weise getötet. Wirkliches Biofleisch "wächst" nur im Wald, es darf sich auf natürlich Weise vermehren, lebt ein artgerechtes Leben, auf den Treibjagden wird es in Bewegung gebracht, damit es der Jäger schiessen kann. Würden die Tiere in voller Panik flüchten, dann hätte ich nicht letztens über ein Schwein stolpern müssen, bis ich es gesehen habe. Es ist dann davongerannt, wie es jedes Wildtier tut.
Machen wir uns nichts vor, Fleischkonsum ist der Luxus des kleinen Mannes geworden, obwohl Ernährungsberater, Umweltschützer und Ärzte gleichermassen davon abraten. Jeder Schweizer isst pro Woche ein Kilo Fleisch. Wir sind also weit entfernt von einer vegetarischen Gesellschaft. Das Futter für diese Tiere wird importiert, weil es gar nicht mehr so viel Weideland gibt, dass wir das Futter selbst anbauen könnten. Was für ein Irrsinn. Natürlich löst die Jagd so ein Problem nicht, aber grosse Jagden verkaufen unter Einhaltung ihrer Abschusszahlen bis zu zwei Tonnen Fleisch pro Jahr, aufbauen auf nachhaltiger, extensiver Landwirtschaft, es wird minimal zugefüttert.
Das, was mich an dieser Aussage auch sehr stört ist der grössere Teil der Menschheit, der im Wald unterwegs ist, "Nichtjäger". Jogger, OL Läufer, Mountainbiker, Reiter, Hündeler, wie oft bin ich im Wald unterwegs mit Hund und treffe herrenlose Hunde an, die auf geradewohl am Jagen sind. Mountainbiker, die quer durch den Wald rasen, sich nicht an Wege halten und somit auch keine Rückzugsmöglichkeiten für das Wild offen lassen, ebenso Jogger und OL Läufer, die einfach querfeldein durch den Wald pesen, als ob es kein Morgen gäbe und die Welt ihnen gehörte. Wild- und Waldschutzzonen werden grosszügig ignoriert, ein Grossteil der Tiere wird aufgescheucht, einige von ihnen verenden elendiglich vor Autos, die sie zu Tode fahren. Das ist wirklich ein hässlicher, langer Tod, wenn der Autofahrer das nicht meldet und das Tier im Wald verreckt, weil es eben nicht gleich ganz Tod war, wie es bei einem Schuss der Fall sein sollte. Es sind im übrigen die Jäger, die mit Nachsuchehunden diese Tiere aufspüren und töten müssen, unentgeltlich, das Fleisch ist selten brauchbar. In meinem Spaziergebiet ist der Stress im Sommer so gross, dass bis zu 60 Rehe überfahren werden, das dezimiert den Abschuss durch die Jäger deutlich, bringt ihnen mehr Arbeit und weniger verkauftes Fleisch und trotzdem zahlen sie jedes Jahr ihren Pachtzins.
"Jäger sind blutrünstige Arschlöcher, die nur aufs Töten aus sind." Waren unsere Vorfahren das auch? Es gab schliesslich mal eine Zeit, da musste man noch jagen gehen. Das ist nicht allzu weit von uns entfernt, während der Industrialisierung gab es meiner Meinung nach noch keine Supermärkte. Es wurde auch noch selbst geschlachtet.
Ich bin nicht dieser Meinung, aber ich denke, dass es immer einige schwarze Schafe gibt. Deshalb sollte man aber nicht alle Jäger über einen Kamm scheren, negativ Beispiele, wie das Facebookmonster Michelle Bachmann gibt es, keine Frage und schrecklich genug, dass es sie gibt. Das grüne Abitur wird in den letzten Jahren immer beliebter, ich denke nicht, dass das daran liegt, dass die Menschen blutrünstiger werden. Ich denke eher, dass sie mehr Interesse an unseren Wurzeln haben. Der Wald und seine Bewohner erden uns, geben uns Halt und viele Jäger unter anderem mein eigener Vater sehen das Ansitzen im Wald als eine Entschleunigung des Alltags, die Möglichkeit zu sich zu kommen und nachzudenken, sich über Stunden mit sich selbst zu beschäftigen. Wie oft hat mein Vater mir erzählt, was er alles im Ansitz gesehen hat und am Ende doch nicht geschossen hat. Er hatte keine gutes Gefühl, es war nicht der Tag. Die meisten Jäger sind sich, wie Tierärzte, der Verantwortung über das andere Leben bewusst. Machen sie den Finger krumm, dann stirbt das Tier. Es gibt nur wenige, die das als Nervenkitzel sehen.
Man könnte jetzt darüber diskutieren, ob es richtig ist, dass wir heute unser eigenes Fleisch bejagen, wir können es ja im Coop kaufen. Aber Jägersfrauen sind meist die einzigen, die noch ein ganzes Tier verwerten können und Niere, Leber und Herz gut herrichten können. Sie muss auch nicht nach der Kühllinie fragen oder sich Sorgen machen, dass sie es mit Gammelfleisch zu tun hat.
Besonders im Herbst, wenn Treibjagden wieder Hochsaison haben und ich wieder mit Hund ausrücken kann.
Das alleroberste Argument, dass ich zu hören bekomme "Die Tiere sterben in Angst und Schrecken. Das Adrenalin verdirbt doch das Fleisch." Komisch, ein solches Argument höre ich nie, wenn ich an der Coop Kasse mein imaginäres Qualité et Prix Pouletschenkeli kaufe. Das tue ich natürlich nicht. Unsere Zuchttiere sterben qualvoll in Schlachthöfen, zu denen sie unter widrigsten Bedingungen gekarrt wurden. Bei Transport- und Produktionsbetrieben wird von vornherein eine bestimmte Prozentzahl der Tiere abgezogen, sie sterben an Herzversagen, oder weil sie zerdrückt werden. Weil es günstiger ist, werden Schlachttiere aus Deutschland nach Italien gekarrt, weil Geld gespart werden kann.
Auf der anderen Seite verlangt unsere Gesellschaft immer öfter nach Biofleisch, leider ist das Bild vom liebevoll aufgezogenen Kälbchen ein Marketinggag - entweder man ist heute Milch- oder man ist Fleischkuh, Zweinutzungsrassen und Mutterkuhhaltung sind zwar auf dem Vormarsch, aber noch längst nicht gang und gäbe- sie sind auch noch nicht rentabel genug.
Die Nachfrage nach Wildfleisch kann kaum gedeckt werden, auch dieses muss mittlerweile gezüchtet werden und wird auf ähnlich widrige Weise getötet. Wirkliches Biofleisch "wächst" nur im Wald, es darf sich auf natürlich Weise vermehren, lebt ein artgerechtes Leben, auf den Treibjagden wird es in Bewegung gebracht, damit es der Jäger schiessen kann. Würden die Tiere in voller Panik flüchten, dann hätte ich nicht letztens über ein Schwein stolpern müssen, bis ich es gesehen habe. Es ist dann davongerannt, wie es jedes Wildtier tut.
Machen wir uns nichts vor, Fleischkonsum ist der Luxus des kleinen Mannes geworden, obwohl Ernährungsberater, Umweltschützer und Ärzte gleichermassen davon abraten. Jeder Schweizer isst pro Woche ein Kilo Fleisch. Wir sind also weit entfernt von einer vegetarischen Gesellschaft. Das Futter für diese Tiere wird importiert, weil es gar nicht mehr so viel Weideland gibt, dass wir das Futter selbst anbauen könnten. Was für ein Irrsinn. Natürlich löst die Jagd so ein Problem nicht, aber grosse Jagden verkaufen unter Einhaltung ihrer Abschusszahlen bis zu zwei Tonnen Fleisch pro Jahr, aufbauen auf nachhaltiger, extensiver Landwirtschaft, es wird minimal zugefüttert.
Das, was mich an dieser Aussage auch sehr stört ist der grössere Teil der Menschheit, der im Wald unterwegs ist, "Nichtjäger". Jogger, OL Läufer, Mountainbiker, Reiter, Hündeler, wie oft bin ich im Wald unterwegs mit Hund und treffe herrenlose Hunde an, die auf geradewohl am Jagen sind. Mountainbiker, die quer durch den Wald rasen, sich nicht an Wege halten und somit auch keine Rückzugsmöglichkeiten für das Wild offen lassen, ebenso Jogger und OL Läufer, die einfach querfeldein durch den Wald pesen, als ob es kein Morgen gäbe und die Welt ihnen gehörte. Wild- und Waldschutzzonen werden grosszügig ignoriert, ein Grossteil der Tiere wird aufgescheucht, einige von ihnen verenden elendiglich vor Autos, die sie zu Tode fahren. Das ist wirklich ein hässlicher, langer Tod, wenn der Autofahrer das nicht meldet und das Tier im Wald verreckt, weil es eben nicht gleich ganz Tod war, wie es bei einem Schuss der Fall sein sollte. Es sind im übrigen die Jäger, die mit Nachsuchehunden diese Tiere aufspüren und töten müssen, unentgeltlich, das Fleisch ist selten brauchbar. In meinem Spaziergebiet ist der Stress im Sommer so gross, dass bis zu 60 Rehe überfahren werden, das dezimiert den Abschuss durch die Jäger deutlich, bringt ihnen mehr Arbeit und weniger verkauftes Fleisch und trotzdem zahlen sie jedes Jahr ihren Pachtzins.
"Jäger sind blutrünstige Arschlöcher, die nur aufs Töten aus sind." Waren unsere Vorfahren das auch? Es gab schliesslich mal eine Zeit, da musste man noch jagen gehen. Das ist nicht allzu weit von uns entfernt, während der Industrialisierung gab es meiner Meinung nach noch keine Supermärkte. Es wurde auch noch selbst geschlachtet.
Ich bin nicht dieser Meinung, aber ich denke, dass es immer einige schwarze Schafe gibt. Deshalb sollte man aber nicht alle Jäger über einen Kamm scheren, negativ Beispiele, wie das Facebookmonster Michelle Bachmann gibt es, keine Frage und schrecklich genug, dass es sie gibt. Das grüne Abitur wird in den letzten Jahren immer beliebter, ich denke nicht, dass das daran liegt, dass die Menschen blutrünstiger werden. Ich denke eher, dass sie mehr Interesse an unseren Wurzeln haben. Der Wald und seine Bewohner erden uns, geben uns Halt und viele Jäger unter anderem mein eigener Vater sehen das Ansitzen im Wald als eine Entschleunigung des Alltags, die Möglichkeit zu sich zu kommen und nachzudenken, sich über Stunden mit sich selbst zu beschäftigen. Wie oft hat mein Vater mir erzählt, was er alles im Ansitz gesehen hat und am Ende doch nicht geschossen hat. Er hatte keine gutes Gefühl, es war nicht der Tag. Die meisten Jäger sind sich, wie Tierärzte, der Verantwortung über das andere Leben bewusst. Machen sie den Finger krumm, dann stirbt das Tier. Es gibt nur wenige, die das als Nervenkitzel sehen.
Man könnte jetzt darüber diskutieren, ob es richtig ist, dass wir heute unser eigenes Fleisch bejagen, wir können es ja im Coop kaufen. Aber Jägersfrauen sind meist die einzigen, die noch ein ganzes Tier verwerten können und Niere, Leber und Herz gut herrichten können. Sie muss auch nicht nach der Kühllinie fragen oder sich Sorgen machen, dass sie es mit Gammelfleisch zu tun hat.
Jäger wissen wo ihr Fleisch auf dem Teller herkommt, sie verwerten das gesamte Fleisch des Tieres, die Hunde bekommen jeweils das Herz, wenn ich aufbreche. Gekocht, versteht sich. Ich nehme ab und an sogar den Schweiss, also das Blut mit, um Fährten zu legen für Lotte. Die Darmteile werden im Wald gelassen und dort von Füchsen gefressen.
"Unsere Wildbestände regulieren sich von selbst viel besser, da braucht es keine Jäger. Siehe Beispiel Genf."
Schlichter Unfug, in Genf werden jedes Jahr 545 Sauen geschossen, von Wildhütern, das kostet den Steuerzahler allein für die Nachtjagden auf dem kleinen Gebiet 400`000 CHF, jährlich. Das ist mehr als ein Abschuss täglich, einiges mehr als auf dem Jagdgebiet von Basel beispielsweise. Da kommen noch Waffen-, Personal-, Munitionskosten dazu, wie auch die eigene Schlachtanlage, etc. Alle anderen Jagdpächter zahlen dem Staat einen Pachtzins, sie kümmern sich um Wildschäden, sind vor Ort, wenn Tiere angefahren werden, machen Zählarbeit, Kirrungen, etc. Alles unentgeltlich, sie bringen dem Staat also einen Mehrwert, den sie selbst bezahlen. Der Schuss, das was immer mokiert wird, ist der kleinste Teil der Arbeit. Jagdpächter müssen sich selbst um eine Schlachthalle kümmern, sie organisieren nicht nur Treibjagden, sondern sitzen nächtelang im Dunkeln auf dem Hochsitz und warten, durchschnittlich 30 Stunden im Ansitz, bis sie ein Tier schiessen. Das erklärt auch, warum Treibjagden von Nöten sind, es sind schlicht mehr Jäger unterwegs und die Treiber geben dem Wild Bewegung, trotzdem werden die Jäger immer noch viele Nächte im Wald verbringen. Die Abschusszahlen werden von der Politik vorgegeben und müssen erreicht werden. In Genf wird ganzjährig geschossen, alle anderen halten sich an Wildruhezeiten. Es wird auch gern argumentiert, dass man in Genf vom Jagdlärm ungestört durch den Wald gehen kann, ich gehe jeden Tag durch den Wald und sehe nur die Grünröcke, die ab und zu in ihrem Vereinsheim zu den Bläserabenden unterwegs sind. Einmal im Jahr ist der Wald gesperrt, dann ist eben Jagd. Einmal im Jahr und nachts, wenn die Jäger allein ansitzen sehe ich nur sehr selten jemanden im Wald, gerade im Winter bleiben die Menschen in ihren Wohnungen. Es wird ebenso mokiert, dass man in unseren Wäldern gar keine Tiere sehen würde, das stimmt auch nicht, man muss nur wissen, wo man sie suchen muss. Ich sehe oft frischen Aufrbuch im Wald, abgebissene Triebe an Bäumen von Rehen, aber Rehe sind Fluchttiere und Sauen sind dämmerungsaktiv und auch sehr scheu, aber von Natur aus. Bambi wird sich vermutlich selten auf den Weg stellen und sich streicheln lassen.
Wer sich schon einmal länger mit einem Biologen unterhalten hat, der wird feststellen, dass viele Naturschutzvereine, wie zum Beispiel pro natura, der Jagd nicht ablehnend gegenüber stehen. Eines steht für mich aber auch fest, manche Strukturen werden sich in den nächsten Jahren verändern.
"Unsere Wildbestände regulieren sich von selbst viel besser, da braucht es keine Jäger. Siehe Beispiel Genf."
Schlichter Unfug, in Genf werden jedes Jahr 545 Sauen geschossen, von Wildhütern, das kostet den Steuerzahler allein für die Nachtjagden auf dem kleinen Gebiet 400`000 CHF, jährlich. Das ist mehr als ein Abschuss täglich, einiges mehr als auf dem Jagdgebiet von Basel beispielsweise. Da kommen noch Waffen-, Personal-, Munitionskosten dazu, wie auch die eigene Schlachtanlage, etc. Alle anderen Jagdpächter zahlen dem Staat einen Pachtzins, sie kümmern sich um Wildschäden, sind vor Ort, wenn Tiere angefahren werden, machen Zählarbeit, Kirrungen, etc. Alles unentgeltlich, sie bringen dem Staat also einen Mehrwert, den sie selbst bezahlen. Der Schuss, das was immer mokiert wird, ist der kleinste Teil der Arbeit. Jagdpächter müssen sich selbst um eine Schlachthalle kümmern, sie organisieren nicht nur Treibjagden, sondern sitzen nächtelang im Dunkeln auf dem Hochsitz und warten, durchschnittlich 30 Stunden im Ansitz, bis sie ein Tier schiessen. Das erklärt auch, warum Treibjagden von Nöten sind, es sind schlicht mehr Jäger unterwegs und die Treiber geben dem Wild Bewegung, trotzdem werden die Jäger immer noch viele Nächte im Wald verbringen. Die Abschusszahlen werden von der Politik vorgegeben und müssen erreicht werden. In Genf wird ganzjährig geschossen, alle anderen halten sich an Wildruhezeiten. Es wird auch gern argumentiert, dass man in Genf vom Jagdlärm ungestört durch den Wald gehen kann, ich gehe jeden Tag durch den Wald und sehe nur die Grünröcke, die ab und zu in ihrem Vereinsheim zu den Bläserabenden unterwegs sind. Einmal im Jahr ist der Wald gesperrt, dann ist eben Jagd. Einmal im Jahr und nachts, wenn die Jäger allein ansitzen sehe ich nur sehr selten jemanden im Wald, gerade im Winter bleiben die Menschen in ihren Wohnungen. Es wird ebenso mokiert, dass man in unseren Wäldern gar keine Tiere sehen würde, das stimmt auch nicht, man muss nur wissen, wo man sie suchen muss. Ich sehe oft frischen Aufrbuch im Wald, abgebissene Triebe an Bäumen von Rehen, aber Rehe sind Fluchttiere und Sauen sind dämmerungsaktiv und auch sehr scheu, aber von Natur aus. Bambi wird sich vermutlich selten auf den Weg stellen und sich streicheln lassen.
Wer sich schon einmal länger mit einem Biologen unterhalten hat, der wird feststellen, dass viele Naturschutzvereine, wie zum Beispiel pro natura, der Jagd nicht ablehnend gegenüber stehen. Eines steht für mich aber auch fest, manche Strukturen werden sich in den nächsten Jahren verändern.
Jagd ist heute nicht mehr wie früher ein gesellschaftliches Highlight, sondern wird von wenigen betrieben. Sie stecken viel Geld, Zeit und Arbeit in ihre Pachten. Ansitzjagden gewinnen an Priorität, die Jagd mit Hund im Trieb wird unwichtiger. Alte Bräuche werden sich nach und nach auflösen, auch wenn ich persönlich diese Bräuche zum Teil sehr schätze. Ich mag das Jägerlatein, weil ich denke, dass jeder Zusammenschluss von Menschen eine "eigene Sprache" spricht, Hündeler, Gümmeler, Wanderer, Berufsgruppen, Sprache eint uns, bei so viele verschiedenen Menschen, die ich auf der Jagd antreffe schätze ich es, dass wir eine Sprache sprechen. Auch das althergebrachte Brauchtum mit dem letzten Bissen und dem Verblasen der Strecke wird oft belächelt oder kritisiert, der Schütze würde sich noch einmal im Blut suhlen dürfen, vor all seinen Kollegen angeben, was er tolles geschossen habe. Dabei wird einerseits nicht beachtet, dass ein Fehlabschuss grössten Spott einbringen kann, der sogar dazu führen kann, dass ein Jäger, der ein Wildstück nicht richtig angesprochen hat, nicht mehr zur Jagd eingeladen wird. Andererseits empfinde ich es als eine Rückblick auf die Jagd, wie ist es gelaufen und Ruhe einkehren lassen, die Schützen ziehen den Hut vor dem Tier und es wird nicht viel geredet dabei. Die Hörner lassen mir jedes Mal einen Schauer über den Rücken laufen, manchmal heulen die Hunde dazu, Abschied nehmen.
Das gemeinsame Essen nach der Jagd ist oft lustig und feuchtfröhlich, aber das ist auch in jedem Turnverein so, der ja auch gesellschaftlich anerkannt ist, wie auch die Studentenverbindungen, die Jägerschaft ist auch einer dieser alten Treffpunkte, in einer schnelllebigen Zeit haben junge Menschen wie ich selten die Chance sich mit älteren Menschen zu unterhalten, die nicht aus der eigenen Familie stammen. Mit älter meine ich über sechzig. Es gibt zu wenig wirklich engagierte junge Jäger in meinem Alter. Man trifft sich ein paar Mal im Jahr, redet, erfährt etwas über die anderen, auch das ist Jagd. Es wird heute oft davon geschrieben, dass die Menschen zunehmend vereinsamen, aber solche Abend verhindern das.
Die Jagd bedeutet für mich viel mehr, als das Beschiessen von Tieren, das ist für mich der allerkleinste Teil. Es ist ein faszinierendes Sammelsurium aus Brauch, Tradition, Zusammentreffen, aber auch Lebenserfahrungen machen. Es ist kein Spass für mich, wenn ich Tier getötet wird, aber es ist auch kein Spass für mich, wenn wir unserem Wildtieren den Platz streitig machen und nicht dafür sorgen, dass sie ein artgerechtes Leben führen können. Dafür dienen letzendlich die Abschusszahlen, sie garantieren, dass die Tiere, die dem Abschuss entgehen, genügend Platz haben, dass aber auch der Bewuchs im Wald intakt bleibt, dass die Felder der Bauern, die unsere Grundnahrungsmittel herstellen intakt bleiben und ein ökologisches Gleichgewicht angestrebt wird. Ich bin dafür, dass an Orten, wo es möglich die alten Prädatoren eingesetzt werden, aber es gibt kleine, stadtnahe Reviere in denen das schlicht nicht mehr möglich ist. Luchs, Wolf und Bär brauchen viel Platz und Erfahrungen mit "Problembären" gab es ja genug in der letzten Zeit.
Ich könnte hier seitenweise weiterschreiben, die Problematik mit Jagdhunden, die nur noch zu Schönheitszwecken gezüchtet werden, etc. Aber das führt zu weit.
Dies ist ein sehr persönlicher Bericht und diejenigen, die ihn kritisieren möchten, die lade ich ein. Allerdings bitte ich um Sachlichkeit, persönliche Angriffe werde ich nicht dulden.
Gastautorin bei issnruede.de
Und da wäre unser Erstlingswerk, wie immer inspiriert von meiner Beagleschönheit.
http://issnruede.de/der-beagle-ein-familienhund/
Viel Spass beim Lesen!
http://issnruede.de/der-beagle-ein-familienhund/
Viel Spass beim Lesen!
Wir habens doch getan...
und es war GRANDIOS!
Lotte und ich waren auf der Jagd. Hier zahlen sich gefühlte tausend Stunden Rückruftraining aus, wenn der Hund erst spurlaut (!!!! ich verstehe jeden Beaglebesitzer, dem das die Tränen in die Augen treibt, tut es doch bei mir auch...)durch den Wald treibt und trotzdem zurückkommt. Ich war stolz wie Oskar. SIE KAM IMMER WIEDER ZURÜCK!!!
Die Jäger lobten mich für meinen super Hund, der ihnen ganz wunderbar Rehe und Säue aufgemacht hat. Leider standen sie meist so, dass die Jäger nicht korrekt ansprechen konnten oder das Tier einfach in keinem guten Winkel war. Stolz wie Oskar war ich und Lotte durfte Rehherz fressen.
Wir fährten fleissig weiter, an der nächsten Jagd gehts dann auch zur Nachsuche, wenn es sein muss. Auf dieser Jagd hatten wir viele disziplinierte Jäger, jeder Schuss sass. So sollte das sein.
Tausend Dank!
Lotte und ich waren auf der Jagd. Hier zahlen sich gefühlte tausend Stunden Rückruftraining aus, wenn der Hund erst spurlaut (!!!! ich verstehe jeden Beaglebesitzer, dem das die Tränen in die Augen treibt, tut es doch bei mir auch...)durch den Wald treibt und trotzdem zurückkommt. Ich war stolz wie Oskar. SIE KAM IMMER WIEDER ZURÜCK!!!
Die Jäger lobten mich für meinen super Hund, der ihnen ganz wunderbar Rehe und Säue aufgemacht hat. Leider standen sie meist so, dass die Jäger nicht korrekt ansprechen konnten oder das Tier einfach in keinem guten Winkel war. Stolz wie Oskar war ich und Lotte durfte Rehherz fressen.
Wir fährten fleissig weiter, an der nächsten Jagd gehts dann auch zur Nachsuche, wenn es sein muss. Auf dieser Jagd hatten wir viele disziplinierte Jäger, jeder Schuss sass. So sollte das sein.
Tausend Dank!
Wozu Beagle Ohren gut sind..
- Zum Nicht-Hören
- Zum Ausheulen
- Zum Eisbrocken sammeln
- Um Hundeparfum möglichst flächendeckend auf dem Hals zu verteilen
- Um im Wassernapf zu hängen
- Zur Essensaufbewahrung, man hängt sie gekonnt ins Futter, die hängengebliebenen Reste kann man bestens eine halbe Stunde später abschlecken
- Um Stimmungen theatralisch zu unterstreichen, man kann es kaum fassen, wie traurig Beagles schauen können, wenn auch noch die Ohren herunterhängen
- Um im hohen Gras nicht verloren zu gehen
- Um von Frauchen bei spannenden Krimis fast aus dem Kopf gedreht zu werden, sie sitzen aber trotzdem noch fest
- Um von Frauchen bei Liebesfilmen fast haarlos gestreichelt zu werden
- Damit man besonders süss aussieht, sie unterstreichen das Kindchen Schema
- Um von Welpen abgekaut zu werden (not literally)
- Um von Frauchen beim Lernen abgekaut zu werden (literally)
- Damit alle Menschen fragen können: Ist der noch jung?
- Um zu unterstreichen, dass man doch ein grosser Hund in kleiner Verpackung ist. Die Ohren sind beim Beagle immer so gross, wie das Ego
- Um kleine Kinder anzulocken
- Um grossen Kindern die Hundeangst zu nehmen
- Manchmal auch zum Hören
- Um sich besser auf eine Fährte konzentrieren zu können (kombiniert mit Punkt 1)
- Um im Winter eiskalt zu sein und nach dem Hereinkommen genau so aufglühen wie Frauchens Gesicht
- Weil Beagles ohne ihre Ohren aussehen würden, wie kleine AmStaffs
Arbeitshunde und die Arbeit mit Hunden
Je länger, je mehr frage ich mich, in welcher Welt leben wir eigentlich?
Wir kaufen uns Hunde, wohlgemerkt, WIR kaufen sie. Dann höre ich so schlaue Dinge, wie auch aus meinem Mund: "Aber mein Beagle jagt nicht.". Was im Grunde genommen gar nicht stimmt. Sie jagt eigentlich doch, nur einfach nicht vogelfrei, sondern in bestimmten Rahmensituationen.
Ich gehe, wie der geneigte Blogleser weiss, gerne und mittlerweile viel fährten. Ich habe das aber schon in sehr zartem Alter mit Lotte begonnen und je länger je mehr habe ich unglaublich Spass daran. Lotte natürlich auch, sie darf einmal in der Woche das tun, wofür sie gezüchtet ist. Sie darf mit der Nase jagen. Das findet sie so grandios, dass sie schon, sobald sie weiss, dass die Fährte liegt, fast einen Salto macht und ich sie an die Leine nehmen muss, weil ich meistens, um es schwieriger zu machen, die Fährte liegen lasse und einen Spaziergang mache. Lotte kriegt sich dabei kaum ein. Sie fipst, winselt und will einfach nur zurück, endlich arbeiten dürfen. Sobald es auf die Fährte geht, geht sie ab. Und wie. Vielleicht überläuft sie manchmal die Winkel, ich lege die Fährten sicherlich oft auch nicht so, wie man das machen sollte, aber egal. Es ist einfach just for fun, ich verfolge damit kein sportliches Ziel, sondern ich verfolge damit das Ziel meinen Hund artgerecht und korrekt auszulasten.
Sie ist ein Nasenhund, wie alle unsere Hunde. Besonders die Jäger unter unseren Vierbeinern. Bei Lady, unserer grossen Schweizerin bin ich manchmal gar nicht so sicher, ob die Nase nicht einfach nur ein hübsches Beiwerk ist,
Ich konstatiere hier, wie immer unwissenschaftlich, dass Tiere, wenn sie das tun dürfen, wofür sie ausgelegt sind, Spass am Leben haben.
Letztens wurde mir etwas zugetragen, das mich, obwohl ich die Trainerin, aus deren Mund die Aussage kam, sehr respektiere, stutzig gemacht hat.
"Fährtende Hunde arbeiten selbstständig und durch dieses selbstständige arbeiten kann es auch passieren, dass die Hunde selbstständig jagen gehen." (So ungefähr zitiert)
Im ersten Augenblick hatte ich das Gefühl, dass das durchaus sinnvoll ist. Je länger ich allerdings darüber nachdenke, umso unsinniger wird diese Aussage. Es pervertiert sozusagen Zuchtbemühungen. Für mich stellt sich das Bild wie folgt dar: Jemand kauft sich, gewollt oder nicht, einen Jagdhund, dieser Hund ist ausgelegt seine Nase zu benutzen. Aus diversen Studien weiss ich, dass ein Verhalten, wenn es unterdrückt wird und das wird das natürliche Jagdverhalten des Hundes durch uns sowieso schon, zu Übersprungshandlungen und extremeren Handlungen führen kann. Sprich, wenn der Hund dann einmal dazu kommt einer Spur zu folgen, dann wird er sie nicht mehr loslassen. Rückruf hin oder her. Auch hier führe ich eine unwissenschaftliche Aussage an, ich bin der Meinung, dass ein Hund, auch wenn er auf der Nase nicht gefördert wird, das Riechen nicht verlernt.
Wenn ein Hund nun schon Jagdverhalten zeigt, ist es nicht cleverer dieses Jagdverhalten in einen anderen, gewollten Kontext zu setzen? Ist es nicht intelligenter, wenn man dem Hund beibringt einer menschlichen oder einer Tropffährte aus Blut, Katzenfutter oder sonstigen Widerwärtigkeiten zu folgen, als ihm das Jagen vollständig zu versagen oder auf gut Glück durch den Wald zu laufen und zu hoffen, dass keine frische Fährte findet?
Natürlich arbeitet Lotte die Fährte selbstständig, ihrem Geruchssinn kann ich nicht einmal ansatzweise Paroli bieten und möchte das auch gar nicht. Aber der Ansatz, dass sie es ganz allein macht, stimmt eben auch nicht. Letzte Woche war ich so fahrig und durch den Wind, dass ich Lotte vollkommen aus dem Konzept gebracht habe. Wir mussten die Jagd schliesslich gemeinsam abbrechen, nicht wegen ihr, sondern weil ich so unkonzentriert war. Sie konzentriert sich also trotzdem auf mich - oder gerade deswegen, weil sie die Fähigkeit hat mich zu führen? Fährten ist in meinen Augen Teamarbeit.
Natürlich lernen Hunde auf der Fährte ihre Nase zu benutzen, aber sie lernen, einem bestimmten Geruch zu folgen. Es käme ja auch niemand auf die Idee zu behaupten, dass ein Drogenspürhund ein Jäger ist, weil er weiss, wofür seine Nase an der dafür vorgesehenen Stelle angewachsen ist.
Lotte läuft also fährtend vor mir her, aber ich erkenne, wann sie abkommt, gebe ihr Kommando. Am Ende bin ich diejenige, die den Napf aufmacht.
Nach dem Fährten sehe ich einen unglaublich zufriedenen Hund, der nach 20 Minuten Arbeit so müde ist, dass er zwei Stunden zufrieden schläft, ohne einen Mucks. Ich habe den Hund also auf eine Art ausgelastet, die ihr gut tat. Sie durfte das tun, was WIR seit vielen, vielen Jahren in den Genen dieser Hunde versteckt haben.
Ich exponiere mich sogar noch weiter, ich behaupte, dass es genau das Fährten war, neben meiner unermüdlichen Appellarbeit, die dazu geführt haben, dass Lotte praktisch nicht auf eigene Faust jagen geht. Sie weiss, dass sie in einem, von mir gestecktem Rahmen, die Freiheit dazu bekommt. Wenn ein Verhalten, ich erinnere mich dunkel an mein Studium, unter einer Schwelle gehalten wird, weil es immer wieder ein bisschen, oder wenigstens ansatzweise ausgelebt werden darf, dann wird es, wenn sich wirklich die Möglichkeit dazu bietet sehr viel weniger stark ausgelebt werden oder gar nicht zu Tage tritt. So erlebe ich das Tag für Tag, wenn ich durch den Wald laufe.
Es stört mich oft, dass wir versuchen den Hunden, denen wir in fast unermüdlicher Zuchtarbeit bestimmte Aufgaben zugewiesen haben, heute innerhalb von wenigen Generationen diese wieder abzugewöhnen. Müssen wir nicht vielmehr daran arbeiten, sie umzulenken oder in ein Teamwork zu integrieren? Das gilt für mich genau so für den Border Collie, wie für den American Staff, diese Hunde sind intelligent, stark und clever. Boder Collie sind aus einem guten Grund meisterhafte Agilityathleten, warum? Weil sie schnell sind und unglaublich auf ihren Führer bezogen.
Warum sollten wir unsere Jagdhunde nicht darauf trainieren mit uns eine nachgestellte Jagd zu unternehmen? Und zwar egal, ob Vorstehhund, Grubenterrier oder Laufhunde, sie alle verfügen über eine wahrhaft meisterliche Nase.
Warum können wir nicht die Talente, die unsere Hunde mitbringen nutzen und sie fördern und zwar so, dass beide etwas davon haben. Die Nase des Hundes ist eben nicht wie bei uns ein hübscher Brillenhalter, die hat doch tatsächlich einen Nutzen. Warum lassen wir diesen Nutzen so einfach aussen vor oder unterdrücken ihn willentlich? Wir haben einen Dackel bei uns im Hundesport, die genau wie Lotte sehr, sehr früh angefangen hat zu fährten. Anfangs war ich auch skeptisch, ich wollte auf keinen Fall, dass Lotte ihre Nase am Boden hält, aber die Dackelbesitzerin hat mir ein paar Tricks und Kniffe gezeigt, die uns sehr geholfen haben. Auch dieser Dackel jagt nicht.
Mich würde wirklich die Meinung meiner Leser interessieren, wie seht ihr das?
Ein Leben ohne Hund ist möglich...
.. aber es lohnt sich nicht.
Zu diesem Blog inspirierte mich wieder einmal Frau von der Leyen, die mit ihren wahnsinnigen Kolumnen jedes Mal mein Herz berührt. Thema dieses Mal, Nichthundemenschen die Beziehung zu einem Hund näher bringen. Nichts könnte schwieriger sein. Sie verstehen einfach nicht, dass man als "Hundemensch" durchaus in der Lage ist normale menschliche Beziehungen einzugehen, man nicht verschroben (oder nur ein bisschen) ist und auch Dinge tut, die andere Menschen zu tun pflegen. Vielleicht nicht so häufig.
Wie oft ernte ich mitleidige Blicke, wenn ich sage, dass ich mit 25 einen Hund besitze und mir nichts mehr wünsche, als mein Rudel zu vergrössern? Am liebsten noch einen grossen, richtig flotten Hund dazu. Border Collie, Aussie, Cattle Dog, etwas, das hütet, ohne zu jagen. Natürlich bin ich auf meine Art verrückt, ich gehe praktisch nie reisen, ausser mit Hund. Aber ich würde auch mit Hund nicht mehr und nicht weniger reisen gehen. Es ist einfach nicht so mein Ding, grosse Städte finde ich schrecklich, ich hasse nichts mehr als Flugreisen, weil ich panische Angst vor diesen Dingern habe. Am liebsten würde ich die Welt zu Fuss erkunden. Und da passt ein Hund bestens rein.
Nichthundemenschen begegnen mir oft mit solchen, oder ähnlichen Sprüchen:
Meine heutige (btw tolle) Chefin fragte mich an meinem Bewerbungsgespräch, warum ich meinen Hund als "Hobby" angegeben hätte. Zum Glück unterdrückte ich den spontanen Einwurf "Hätte ich es als Lifestyle angeben sollen?". Ein bisschen mitleidig sah sie mich an, als ich verliebt von meinem zukünftigen Hundebaby erzählte, sie scheut sich auch nicht, mich immer wieder nach Lotte zu fragen, aber ein bisschen strange findet sie es schon. Da Lotte in den letzten zwei Jahren hin und wieder krank war, gerne zu den schlechtesten Momenten, ist sie der Meinung, dass Hunde fast anstrengender (und teurer) sind als Kinder.
Trotzdem bezeichne ich mich sehr ungern als "Hundemama" und finde es immer sehr gewöhnungsbedürftig, wenn andere Menschen von sich als "Hundemutter" sprechen. Ich möchte doch kein Kind haben, dass sich in Kotze wälzt. Ausserdem hat sie entschieden zu viele Haare, die sich in meinem Bett breitmachen können, wenn sie ihr ausfallen. Ich würde auch mein Essen nicht wieder hervorwürgen, damit Lotte sich den Bauch vollschlagen kann, so wie Lady es (zu meinem Entsetzen) nachts neben meinem Bett getan hat, damit ihre Lütten auch genug Futter bekamen.
Ich gebe auch keine Geburtstagsfeste für meinen Hund, backe Kuchen oder sonstiges. Nein, ich bin keine Hundemutter, ich bin Hundebesitzerin, nerviges anderen Leinenende, "du" oder so, nicht Mama.
Andere Menschen im meinem Umkreis sind gerne der Meinung, dass ein Hund wirklich unglaublich viel Arbeit macht. "Also ich hätte gerne einen Hund, nur nicht 24 Stunden am Tag." Ein Kommilitone. Bitte?! Auch wenn ich gerne viel mit Lotte unternehme, sie den ganzen Tag um mich haben möchte, ich bin hier nicht der Alleinunterhalter. Wenn ich Lust habe auf Fernsehen, dann geht der Hund auf seinen Platz. Fertig. Wenn ich für die Uni arbeite, dann hat sie mich nur in homöopathischen Dosen daran zu erinnern, dass sie da ist. Natürlich wäre es ein Traum meinen Hund mit ins Büro zu nehmen, aber nicht, weil ich dann dort mehr Ablenkung hätte, sondern weil sie einfach nicht allein zu Hause wäre.
Und dann erst die Hundehaare! und der Gestank! beides lässt sich, man glaube es, oder auch nicht, durch tägliches Saugen im Griff behalten. Febreze und Bodenputzmittel sind treue Helfer. Es kostet mich am Tag fünf Minuten und meine Wohnung stinkt nicht und auch Menschen mit Hundehaarallergie können bei mir sitzen, ohne zu ersticken. Sogar länger als fünf Minuten.
Ich finde meinen Hund nicht wichtiger, als Menschen in meinem Leben, aber wie Katharina von der Leyen richtig bemerkt, sie gibt mir einen ganz anderen Blick aufs Leben. Sie ermöglicht es mir allein zu sein, ohne allein zu sein. Tolle Aufgaben zu entwickeln, ohne, dass mir jemand reinredet und ich trotzdem guten Gewissens vor mich hin brabbeln kann. Zwei Stunden Arbeit auf dem Hundeplatz, eine Partnerin beim Joggen, die mich im wahrsten Sinne des Wortes mitzieht ohne mich zu nerven, Ablenkung und Motivation zugleich, Erkältungs- und Winterdepressionsvorbeugung.
Hundemenschen verstehen die Art von Beziehung, die ich zu meinem Hund pflege. Sie könnte niemals die Beziehung zum Mann in meinem Leben ersetzen, oder zu meiner Familie. Aber es ist ein Stück meiner Familie, Hunde gehören seit jeher dazu und geben jedem Ort, an dem ich fremd bin, ein Stück Wärme.
Ich könnte mich am Tag mehrfach kaputtlachen über Lotte, heute traten mir vor lauter Glück und Liebe die Tränen in die Augen, weil sie so süss eine Hasenjagd erträumte. Eine halbe Stunde später hatte sie ihre Aufmerksamkeitsminuten, die sich damit einläutete mir auf den Rücken zu springen, als ich vor dem Tiefkühler sass.
Wenn ich mit Nichthundemenschen spreche versuche ich immer, Lotte nur als "Köter" darzustellen. Oder ich gehe gleich in die Vollen und stelle mich als total spleenig dar. Spätestens der Blick auf mein Facebookprofil zeigt deutlich, wie gern ich mein Leben mit ihr teile. Ich habe es mittlerweile aufgegeben mich zu erklären, es ist einfach, wie es ist. Es ist eine Leidenschaft, eine ähnliche Leidenschaft, wie meine Mutter sie zu ihren beiden Hundemädels hat. Trotzdem ersetzen ihre Hunde ihre Kinder nur sehr ungenügend oder auf einer ganz anderen Basis, das liegt schon allein daran, dass Lady und Sunny nicht halb so gut mit dem Mac umgehen können wie ich.
Hunde sind kein Menschenersatz, aber sie sind wunderbare Geschöpfe, die unser Menschsein um einen unvergleichlichen Schatz bereichern, der uns eine Art von Zuneigung, Tröstlichkeit und Hingabe lehrt und den Umgang mit Rückschlägen. Mo war mein unvergessener Herzehund, Lotte ist meine unerschrockene, freche Begleiterin. Hat sie einen ihrer Bombentage, dann gibt sie alles, wirklich alles für mich. Sie spiegelt mich und mein Verhalten so stark, dass sie, wenn ich unkonzentriert bin, die Fährte verliert.
Jeder Hund gibt uns ein Geschenk, das unser Leben bereichert. Sie nehmen uns, ohne uns zu werten. Folgen uns unerschrocken ins dunkelste Tal und trotzdem sind sie eine Herausforderung für sich. Welcher Hundehalter hat nicht mit Frust umgehen lernen müssen, den ein scheinbar gehörloser Hund in einem aufbauen kann. Oder eine eingeschlichene Marotte, die sich so schwer wieder abtrainieren lässt, weil sie schon eingefahren ist. (Lotte bettelt zum Beispiel, wenn man essend auf dem Sofa sitzt-nervig. Aber ich erwische mich jedes vierte Mal dabei, dass ich ihr etwas abgebe, es ist ja nur das Sofa......... Von dem Mann in meinem Leben ganz zu schweigen.)
Liebe Nichthundehalter, es tut mir leid, wenn ihr nachvollziehen könnt, warum ich so viel Spass daran habe einen Blog über meinen Hund zu schreiben. Wenn ihr es komisch findet, dass ich von Beziehung zu meinem Hund rede und ihr insgeheim denkt, dass wir alle einer komischen Sekte angehören, die Vierbeiner anbetet. Ich wünsche euch, dass sich eines Tages ein tapsiger kleiner Welpe auf eurem Schoss zusammenrollt und sich in euer Herz krallt, der nicht fragt, wer ihr seit, sondern euch vom ersten Blick an bedingungslos liebt. Und euch drei Monate später den letzten Nerv raubt, weil er zweihundert Bücher gefressen hat, die neuen Schuhe, eine Haarbürste, mehrere Hundebetten auseinandergenommen hat, mit dem Stopfmaterial von Ikeaspielzeugen Frau Holle gespielt und dann freudig in die Wohnung gepieselt hat. Das war der Teil, den ich mit Selbstbeherrschung meinte, ich habe immer Mühe damit, Lotte für so Blödsinn nicht zusammenzustauchen, aber sie weiss es nicht mehr. Auch deswegen leben Hundehalter eher im "jetzt".
Und wer am Tag mindestens einmal den Wald von innen sieht, der ist einfach näher an der Erde, als an der Sonne. Wunderbar.
Zu diesem Blog inspirierte mich wieder einmal Frau von der Leyen, die mit ihren wahnsinnigen Kolumnen jedes Mal mein Herz berührt. Thema dieses Mal, Nichthundemenschen die Beziehung zu einem Hund näher bringen. Nichts könnte schwieriger sein. Sie verstehen einfach nicht, dass man als "Hundemensch" durchaus in der Lage ist normale menschliche Beziehungen einzugehen, man nicht verschroben (oder nur ein bisschen) ist und auch Dinge tut, die andere Menschen zu tun pflegen. Vielleicht nicht so häufig.
Wie oft ernte ich mitleidige Blicke, wenn ich sage, dass ich mit 25 einen Hund besitze und mir nichts mehr wünsche, als mein Rudel zu vergrössern? Am liebsten noch einen grossen, richtig flotten Hund dazu. Border Collie, Aussie, Cattle Dog, etwas, das hütet, ohne zu jagen. Natürlich bin ich auf meine Art verrückt, ich gehe praktisch nie reisen, ausser mit Hund. Aber ich würde auch mit Hund nicht mehr und nicht weniger reisen gehen. Es ist einfach nicht so mein Ding, grosse Städte finde ich schrecklich, ich hasse nichts mehr als Flugreisen, weil ich panische Angst vor diesen Dingern habe. Am liebsten würde ich die Welt zu Fuss erkunden. Und da passt ein Hund bestens rein.
Nichthundemenschen begegnen mir oft mit solchen, oder ähnlichen Sprüchen:
Meine heutige (btw tolle) Chefin fragte mich an meinem Bewerbungsgespräch, warum ich meinen Hund als "Hobby" angegeben hätte. Zum Glück unterdrückte ich den spontanen Einwurf "Hätte ich es als Lifestyle angeben sollen?". Ein bisschen mitleidig sah sie mich an, als ich verliebt von meinem zukünftigen Hundebaby erzählte, sie scheut sich auch nicht, mich immer wieder nach Lotte zu fragen, aber ein bisschen strange findet sie es schon. Da Lotte in den letzten zwei Jahren hin und wieder krank war, gerne zu den schlechtesten Momenten, ist sie der Meinung, dass Hunde fast anstrengender (und teurer) sind als Kinder.
Trotzdem bezeichne ich mich sehr ungern als "Hundemama" und finde es immer sehr gewöhnungsbedürftig, wenn andere Menschen von sich als "Hundemutter" sprechen. Ich möchte doch kein Kind haben, dass sich in Kotze wälzt. Ausserdem hat sie entschieden zu viele Haare, die sich in meinem Bett breitmachen können, wenn sie ihr ausfallen. Ich würde auch mein Essen nicht wieder hervorwürgen, damit Lotte sich den Bauch vollschlagen kann, so wie Lady es (zu meinem Entsetzen) nachts neben meinem Bett getan hat, damit ihre Lütten auch genug Futter bekamen.
Ich gebe auch keine Geburtstagsfeste für meinen Hund, backe Kuchen oder sonstiges. Nein, ich bin keine Hundemutter, ich bin Hundebesitzerin, nerviges anderen Leinenende, "du" oder so, nicht Mama.
Andere Menschen im meinem Umkreis sind gerne der Meinung, dass ein Hund wirklich unglaublich viel Arbeit macht. "Also ich hätte gerne einen Hund, nur nicht 24 Stunden am Tag." Ein Kommilitone. Bitte?! Auch wenn ich gerne viel mit Lotte unternehme, sie den ganzen Tag um mich haben möchte, ich bin hier nicht der Alleinunterhalter. Wenn ich Lust habe auf Fernsehen, dann geht der Hund auf seinen Platz. Fertig. Wenn ich für die Uni arbeite, dann hat sie mich nur in homöopathischen Dosen daran zu erinnern, dass sie da ist. Natürlich wäre es ein Traum meinen Hund mit ins Büro zu nehmen, aber nicht, weil ich dann dort mehr Ablenkung hätte, sondern weil sie einfach nicht allein zu Hause wäre.
Und dann erst die Hundehaare! und der Gestank! beides lässt sich, man glaube es, oder auch nicht, durch tägliches Saugen im Griff behalten. Febreze und Bodenputzmittel sind treue Helfer. Es kostet mich am Tag fünf Minuten und meine Wohnung stinkt nicht und auch Menschen mit Hundehaarallergie können bei mir sitzen, ohne zu ersticken. Sogar länger als fünf Minuten.
Ich finde meinen Hund nicht wichtiger, als Menschen in meinem Leben, aber wie Katharina von der Leyen richtig bemerkt, sie gibt mir einen ganz anderen Blick aufs Leben. Sie ermöglicht es mir allein zu sein, ohne allein zu sein. Tolle Aufgaben zu entwickeln, ohne, dass mir jemand reinredet und ich trotzdem guten Gewissens vor mich hin brabbeln kann. Zwei Stunden Arbeit auf dem Hundeplatz, eine Partnerin beim Joggen, die mich im wahrsten Sinne des Wortes mitzieht ohne mich zu nerven, Ablenkung und Motivation zugleich, Erkältungs- und Winterdepressionsvorbeugung.
Hundemenschen verstehen die Art von Beziehung, die ich zu meinem Hund pflege. Sie könnte niemals die Beziehung zum Mann in meinem Leben ersetzen, oder zu meiner Familie. Aber es ist ein Stück meiner Familie, Hunde gehören seit jeher dazu und geben jedem Ort, an dem ich fremd bin, ein Stück Wärme.
Ich könnte mich am Tag mehrfach kaputtlachen über Lotte, heute traten mir vor lauter Glück und Liebe die Tränen in die Augen, weil sie so süss eine Hasenjagd erträumte. Eine halbe Stunde später hatte sie ihre Aufmerksamkeitsminuten, die sich damit einläutete mir auf den Rücken zu springen, als ich vor dem Tiefkühler sass.
Wenn ich mit Nichthundemenschen spreche versuche ich immer, Lotte nur als "Köter" darzustellen. Oder ich gehe gleich in die Vollen und stelle mich als total spleenig dar. Spätestens der Blick auf mein Facebookprofil zeigt deutlich, wie gern ich mein Leben mit ihr teile. Ich habe es mittlerweile aufgegeben mich zu erklären, es ist einfach, wie es ist. Es ist eine Leidenschaft, eine ähnliche Leidenschaft, wie meine Mutter sie zu ihren beiden Hundemädels hat. Trotzdem ersetzen ihre Hunde ihre Kinder nur sehr ungenügend oder auf einer ganz anderen Basis, das liegt schon allein daran, dass Lady und Sunny nicht halb so gut mit dem Mac umgehen können wie ich.
Hunde sind kein Menschenersatz, aber sie sind wunderbare Geschöpfe, die unser Menschsein um einen unvergleichlichen Schatz bereichern, der uns eine Art von Zuneigung, Tröstlichkeit und Hingabe lehrt und den Umgang mit Rückschlägen. Mo war mein unvergessener Herzehund, Lotte ist meine unerschrockene, freche Begleiterin. Hat sie einen ihrer Bombentage, dann gibt sie alles, wirklich alles für mich. Sie spiegelt mich und mein Verhalten so stark, dass sie, wenn ich unkonzentriert bin, die Fährte verliert.
Jeder Hund gibt uns ein Geschenk, das unser Leben bereichert. Sie nehmen uns, ohne uns zu werten. Folgen uns unerschrocken ins dunkelste Tal und trotzdem sind sie eine Herausforderung für sich. Welcher Hundehalter hat nicht mit Frust umgehen lernen müssen, den ein scheinbar gehörloser Hund in einem aufbauen kann. Oder eine eingeschlichene Marotte, die sich so schwer wieder abtrainieren lässt, weil sie schon eingefahren ist. (Lotte bettelt zum Beispiel, wenn man essend auf dem Sofa sitzt-nervig. Aber ich erwische mich jedes vierte Mal dabei, dass ich ihr etwas abgebe, es ist ja nur das Sofa......... Von dem Mann in meinem Leben ganz zu schweigen.)
Liebe Nichthundehalter, es tut mir leid, wenn ihr nachvollziehen könnt, warum ich so viel Spass daran habe einen Blog über meinen Hund zu schreiben. Wenn ihr es komisch findet, dass ich von Beziehung zu meinem Hund rede und ihr insgeheim denkt, dass wir alle einer komischen Sekte angehören, die Vierbeiner anbetet. Ich wünsche euch, dass sich eines Tages ein tapsiger kleiner Welpe auf eurem Schoss zusammenrollt und sich in euer Herz krallt, der nicht fragt, wer ihr seit, sondern euch vom ersten Blick an bedingungslos liebt. Und euch drei Monate später den letzten Nerv raubt, weil er zweihundert Bücher gefressen hat, die neuen Schuhe, eine Haarbürste, mehrere Hundebetten auseinandergenommen hat, mit dem Stopfmaterial von Ikeaspielzeugen Frau Holle gespielt und dann freudig in die Wohnung gepieselt hat. Das war der Teil, den ich mit Selbstbeherrschung meinte, ich habe immer Mühe damit, Lotte für so Blödsinn nicht zusammenzustauchen, aber sie weiss es nicht mehr. Auch deswegen leben Hundehalter eher im "jetzt".
Und wer am Tag mindestens einmal den Wald von innen sieht, der ist einfach näher an der Erde, als an der Sonne. Wunderbar.
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